Vorberichte

CrossCheck mit Iserlohn und Mannheim

Nach einigen Wochen ohne schriftliche Vorberichte blickt Alex stellvertretend für das ganze Puckgeflüster-Team auf die beiden Spiele am kommenden Wochenende. Wir haben uns dafür entschieden ein kleines Wechselspiel aus Podcast und CrossCheck anzubieten, sodass alle zwei Wochen für jeden Geschmack etwas dabei ist.

Der nächste Podcast und somit unsere kleine Weihnachtsfolge folgt dann logischerweise nächste Woche. Das dritte Adventswochenende steht im Zeichen von zwei interessanten Spielen für unsere Eisbären. Zum einen gastiert man am morgigen Freitagabend in Iserlohn und zum anderen kommen die Adler aus Mannheim zu ihrem ersten Gastspiel diese Saison nach Berlin gereist.

Bevor wir einen näheren Blick auf die beiden Gegner werfen, richten wir unseren Blick vor die eigene Haustür. Wie sind unsere Jungs drauf, mit welchen Spielern kann man rechnen, wie könnten die Formationen aussehen?

Über unsere Eisbären

Die Eisbären haben sich aus ihrer ersten wirklichen Saisonkrise herausgearbeitet. Die verlorenen Heimspiele gegen Wolfsburg, Düsseldorf und Iserlohn waren allesamt nicht wirklich schlecht, aber aus vielen Gründen konnte man die drei Partien nicht erfolgreich gestalten. Mehr dazu hatten wir bereits ausführlich im verlinkten Artikel analysiert (hier).

Danach fingen sich unsere Jungs aber zunehmend, was wiederum mit vielen Faktoren zusammenhängt. Die Rückkehr von Jake Hildebrand ins Tor war sicher einer der Hauptgründe. Auch die Nachverpflichtung von Jaedon Descheneau zeigte bereits Wirkung, vor allem in Form von Entlastung für andere Leistungsträger. Eine weitere Rückkehr wurde mit drei Treffern belohnt und hat natürlich auch einen enormen Einfluss auf die Erfolge in den letzten Spielen: Ty Ronning!

Aber einen Punkt, den man sehr schnell unterschlägt, ist das Team als Ganzes, welches sich in den letzten Spielen – auch bei den Niederlagen – neu gefunden hat. Es haben sich neue Rollen und die Verantwortung verteilt. Neuformierte Reihen haben sich zudem besser gefunden und eingespielt. Unsere jungen Spieler bekommen mehr Verantwortung und zahlen diese mit sehr guten und reifen Leistungen zurück.

Man fängt derzeit als Team auch Schwachstellen auf. So zum Beispiel die Reihe um Marcel Noebels, Zach Boychuk und Leo Pföderl, die sich derzeit einfach in einem absoluten Formtief befindet. Wir wissen alle, was diese Reihe in der Lage ist zu leisten. Man sieht, dass man sich versucht durch harte Arbeit wieder zurückzukämpfen, in der Hoffnung, dass dies nicht allzu lange dauert. 

Kader Update

Stand jetzt stehen Serge Aubin fast dieselben Spieler zur Verfügung wie am letzten Wochenende. Nur auf Eric Hördler müssen die Eisbären verzichten, weil dieser aktuell bei der U20-Nationalmannschaft verweilt. Diese bereitet sich auf die WM in Schweden vor, die am 26.12. offiziell beginnt.

Folglich wird sich am Line-Up nicht viel ändern, einzig Eric Mik wird wieder in den Sturm neben Manuel Wiederer und Maxi Heim rücken. Es wird dann keinen zusätzlichen Verteidiger geben. 

Player to watch:

Da gibt es derzeit sicher einige Kandidaten, wobei wir den Teamgedanken doch deutlich im Vordergrund und als ausschlaggebend für den diesjährigen Erfolg sehen. Entweder treffen alle Reihen oder es gleicht sich halt im Spiel aus. Dennoch richten wird den Fokus auf Jaedon Descheneau, der mit Cormier und Veilleux bis dato sehr gut harmoniert!

Freitagspiel in Iserlohn

Nicht nur aufgrund der Niederlage zu Hause im letzten Spiel gegen die Roosters sollten sie Eisbären gewarnt sein. In den vier Spielen danach verloren die Iserlohner nur eins mit Nullpunkte-Ausbeute. Die drei anderen Partien konnte man sehr eng gestalten. In Augsburg und Straubing verlor man erst nach Extrazeit und zu Hause gegen die Löwen aus Frankfurt konnte man sogar relativ deutlich gewinnen!

Man rangiert zwar immer noch auf dem letzten Tabellenplatz und ist somit Schwenker der roten Laterne, aber die Lage sieht aktuell nicht mehr allzu düster aus. Man hat Anschluss an die Nichtabstiegsplätze. Der Trainerwechsel hat sich bereits deutlich bemerkbar gemacht. Doug Shedden ist ein erfahrener Coach, der Teams seine Handschrift geben kann und das augenscheinlich auch tut. 

Die Statistiken belegen dies deutlich! Vor Sheddens Verpflichtung hatte man einen Punkteschnitt pro Spiel von 0,667, unter ihn einen von 1.375. Und damit doppelt so viele Punkte erspielt als die Adler aus Mannheim im selben Zeitraum. Auch bei den kassierten Gegentreffern sieht man eine positive Entwicklung von 4,66 Gegentreffern pro Spiel vor Shedden und 3,125 mit ihm. Das ist zwar in diesem Zeitraum von 8 Spielen immer noch der drittschlechteste Wert ligaweit, aber die Roosters sind eben auch nicht mehr die Schießbude der Liga!

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist das ebenfalls besser gewordene Powerplay. In der kürzeren Shedden-Zeit erzielte man genauso viele Powerplaytreffer wie noch in den 18 Spielen davor (jeweils 7 Stück). Einzig das Unterzahlspiel ist unter dem neuen Coach statistisch gesehen schlechter geworden. (Alle Zahlen kann man unter leaffen.net nachlesen!)

Was ich damit verdeutlichen möchte, bereits vor dem letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften in Berlin (Endstand: 0:3 für die Gäste) waren die Roosters in einer aufsteigenden Formkurve und somit kommen diese zum Teil positiven Resultate nicht von ungefähr. Dennoch müssen die Eisbären in der Lage sein, die Gastgeber auch in ihrer lauten Heimhalle bezwingen zu können. Leicht wird die Aufgabe definitiv nicht leicht werden.

Player to watch Iserlohn:

Taro Jentzsch! Nach 0 Punkten in 3 Spielen in Mannheim und kaum Chancen auf Eiszeit hat er sich in Iserlohn wieder nahtlos eingelebt. 8 Punkte aus 17 Spielen sind zwar auch nicht Welt, aber er hat einen hohen positiven Einfluss auf die Mannschaftsleistung der Roosters!

Sonntagspiel gegen die Adler

Puuuuuh! Was ist nur mit den Adlern los? Man hat sich, wie gewohnt, sehr viel vorgenommen und enorm viel Geld in die Mannschaft investiert. Leider hat man dabei nicht den Fokus auf die Teamchemie gelegt. Viele einzelne Stars formen nun mal nicht automatisch eine Mannschaft, zudem hört man immer wieder von den schwierigeren Charakteren der deutschen Leistungsträger.

Nun kommt obendrein auch noch das Verletzungspech hinzu. Mathias Plachta reiht sich nun zusätzlich in die Liste der verletzten Spieler ein. Und dennoch ist der Kader qualitativ und quantitativ sehr gut besetzt, dass man mit einem intakten Teamgefüge diese Misere ausgleichen könnte. Man müsste definitiv nicht auf einem 10. Tabellenplatz verweilen.

Größtes Problem war die Personalie des Trainers. Johan Lundskog wurde schon während seiner Zeit in Bern als schwieriger Charakter beschrieben, was sich nun augenscheinlich bestätigt hat. Zumindest hatte er keinen wirklichen Zugriff auf seine Startruppe gehabt, was intern wirklich passiert ist, können wir natürlich nicht klären. Aber die Leistungen auf dem Eis sprechen Bände.

Dass das Problem aber tiefer liegen muss, sieht man aber nun an den noch schlechteren Ergebnissen seit dem Trainerwechsel. Vor allem die Chancenverwertung ist das größte Manko der Jungs des neuen Headcoachs Dallas Eakins. Wobei die Qualität der Chancen, wenn ich da nur an unser Gastspiel vor wenigen Tagen zurückdenke, auch ausbaufähig ist. Der neue Coach bringt sehr viel Erfahrung und auch eine Form von Glanz mit nach Deutschland.

Einen gestandenen NHL-Headcoach sieht man bei uns auch nicht alle Tage. Aber ob man hier wirklich auf das richtige Pferd gesetzt hat, muss man die kommenden Wochen und Monate abwarten. Der Qualität im Kader ist definitiv vorhanden, darüber brauchen wir nicht ernsthaft diskutieren. Aber sie bringt dir auch nichts, wenn du sie nicht abrufen kannst.

Dass mit Plachta nun der beste Scorer der Liga ausfällt, mag zunächst eine große Schwächung sein. Aber vielleicht liegt in diesem Ausfall auch eine Chance – genauso wie bei den Eisbären auch – die Verantwortung und die Rollen neu zu sortieren und zu verteilen.

Man sollte die Adler nie unterschätzen, aber wirkliche Angst muss man vor den Leistungen der Gäste am Sonntag auch nicht haben. Die Eisbären gehen als klarer Favorit in die Begegnung. Vor allem wenn man bedenkt, dass Ronning und Descheneau beim Spiel in Mannheim noch nicht dabei waren.

Player to watch Mannheim:

Hier möchte ich mich nicht auf einen Spieler festlegen. Es sticht derzeit keiner heraus. Wir müssen vielleicht die Partie morgen Abend gegen die DEG abwarten.

Was sagt die Glaskugel?

Wenn Alex die Vorberichte schreibt, darf der obligatorische Blick in die Glaskugel nicht fehlen 😀 

Es werden beides wieder intensive Spiele werden. Die Roosters liegen uns eigentlich sehr, wir müssen nur die Chancen verwerten. Außerdem wollen wir nur unsere Auswärtsserie ausbauen! Die Glaskugel sieht einen 3:6 Erfolg für unsere Eisbären!

Am Sonntag sieht die Sache schon deutlich torarmer aus. Die Glaskugel erwartet hier einen knappen 3:1 Erfolg für die Eisbären!

Wir wünschen euch ein großartiges Eishockeywochenende und morgen noch einen stressfreien Arbeitstag. Einen schönen dritten Advent wünschen wir euch auch schon!

Fotos: City-Press GmbH

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