Spielbericht: Eisbären vs. München
Heute kommt der Spielbericht direkt aus dem Klassenzimmer, weil, wie die Twitter-/„X“-Gemeinschaft bereits gesehen hat, der Triumph, aber auch das Wiedersehen mit guten Freunden erstmal anständig gefeiert werden musste. Und wir hatten wegen der letzten Ergebnisse und Leistungen allen Grund zur Freude.
Auch wenn es ein wenig verwundern mag, war dies gestern für mich persönlich das beste Heimspiel der bisherigen Saison. Da werden einige zurecht fragen, was ist zum Beispiel mit dem 6:2 Erfolg gegen München im ersten Aufeinandertreffen oder mit anderen klareren Erfolgen in der heimischen Arena. Aber all diese Spiele waren nicht von dieser konstant hohen Intensität geprägt, wie es gestern Abend der Fall gewesen war.
Und das lag natürlich auch an einem Gegner, der nun augenscheinlich mit dem neuen Trainer in der Saison angekommen ist und ein ganz anderes Eishockey zelebrieren kann, wie noch zu Saisonbeginn speziell bezogen auf das erste Gastspiel in Berlin.
Es entwickelte sich ein von Anfang hochklassiges, schön anzusehendes Eishockeyspiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die neutrale Zone existierte im Prinzip nicht. Und trotz dieser Schnelligkeit und der vielen Chancen waren die Defensivverbünde griffig, was sich auch in vielen intensiven Bandenzweikämpfen widerspiegelte.
Insgesamt waren unsere Jungs das aktivere Team, was man von einem Heimteam aber eigentlich auch erwarten darf. Wenn man sich die Leistungen in den bisherigen Heimspielen genauer in Erinnerung ruft, ist dieser Umstand aber nicht zwangsläufig ein Automatismus. Gestern Abend kann man unserer Mannschaft höchstens einen kleinen Vorwurf machen, dass sie den Deckel im letzten Drittel nicht zugemacht haben.
Ansonsten war es ein Spiel, wo man an der eigenen Leistung fast gar nichts auszusetzen hat. Die Defensive stand größtenteils stabil, das Umschaltspiel funktionierte wunderbar und die gewohnte Beweglichkeit im gegnerischen Drittel hat die Münchner das ein oder andere Mal zur Verzweiflung gebracht.
Aber fast dieselben positiven Aspekte galten auch für unsere Gäste aus München, sodass man mit einem Unentschieden nach regulärer Spielzeit eigentlich komplett im Reinen sein kann. Natürlich ärgert es einen enorm, dass der Ausgleich so kurz vor Ende gefallen ist und wie bereits beschrieben, hätte man den Sack wirklich eher zu machen können. Alles aber Jammern auf allerhöchsten Niveau!
Der Führungstreffer war herausragend rausgespielt, eben mit dieser bereits erwähnten Klarheit und auch Einfachheit. Eric Hördler im Stile eines alten Hasen mit einem klugen Pass über die Bande, der dann Ronning auf die alleinige Fahrt in Richtung Niederberger schickte. Wunderschöner Move von Ty, der dem Ex-Berliner keine Abwehrmöglichkeit gelassen hat. Das besondere war, dass der Treffer nicht einer der vielen Drangphasen unserer Mannschaft gefallen ist, sondern eher in einer dominanten Sequenz der Gäste. Das hat auch eine Form von Qualität.
Danach änderte sich am Spielgeschehen nicht viel und das ist schon bemerkenswert, da man eigentlich mit größeren Drangphasen der Gäste rechnen hätte können. Unsere Jungs blieben aber weiter konzentriert und auch druckvoll in der Offensive. Im letzten Drittel hatten wir sogar die besseren Einschussgelegenheiten. Und dennoch konnte man die gutbestückte Offensive der roten Bullen nicht gänzlich ausschalten. Es bedurfte aber schon eines Sonntagsschusses von Yasin Ehliz, um den am gestrigen Abend wieder herausragenden Jake Hildebrand zu überwinden. Beide Torhüter mit sehr guten Leistungen!
Sinnbildlich für den derzeitigen Siegeswillen im Team, konnte man die zweite Extrazeit in Folge gegen einen direkten Kontrahenten für sich entscheiden. Diesmal sogar im Penaltyschießen, was nicht gerade zu unseren Spezialdisziplinen gehört.
Ein Satz noch in Richtung Münchner Mannschaft. Manche Aktionen waren nicht immer die feine englische Art! Wir wollen alle, dass unsere Spieler gesund bleiben und da waren Zweikämpfe dabei, die man gut und gerne auch hätte härter bestrafen können. Das ist aber kein nennenswerter Grund für den verlorenen Punkt, möchte ich aber dennoch erwähnen. Vor allem im Hinblick auf die vielen unfairen Aktionen in der Liga in den letzten Wochen und Monaten muss man darüber intensiver sprechen!
Nun wünsche ich euch einen ruhigen Wochenstart. Am Freitag geht es dann bei den Roosters in Iserlohn weiter.