Spielberichte

Spielbericht: Bremerhaven vs. Eisbären

Dieser Spielbericht ist aus Sicht eines Fernsehzuschauers geschrieben, nur zur thematischen Einordnung. 

Die Eisbären gewinnen ihr 9. Auswärtsspiel in Folge, zwar erst in Verlängerung, aber das ist für diese Statistik irrelevant. Und auch wenn man sich die Spielentwicklung ansieht, ist der Zeitpunkt des Sieges völlig nebensächlich. Es war ein absolutes Spitzenspiel, von der ersten bis zur letzten Minute. Und dennoch war auch dieses Spitzenspiel geprägt von vielen verschiedenen Spielphasen, irgendwie mittlerweile eine Art „Runninggag“ dieses Formats 😉

Im Gegensatz zum Kommentator dieser Partie waren die Eisbären aus meiner persönlichen Sicht in den ersten 10 Spielminuten durchaus das bessere Team. Bis dahin agierten sie etwas zielstrebiger und cleverer, was ich zugegebenermaßen ab der 10. Spielminute durch gewisse Gründe ändern sollte. Aber eins nach dem anderen!

Insgesamt war es ein Spiel geprägt von viel Respekt, das hatte zu Folge, dass es viele Ungenauigkeiten im Passspiel gab und auch die Abschlüsse ziemlich zentral abgeschlossen wurden. Das galt für beide Mannschaften und natürlich für die Heimmannschaft umso mehr, weil sie vom eigenen Publikum getrieben logischerweise mehr Zug zum Tor nachweisen konnten. 

Und dennoch waren es unsere Eisbären, die den Führungstreffer markieren konnten. Und es passierte auf diese unnachahmliche Auswärtsmanier, die Galligkeit in den Zweikämpfen und diese finale Übersicht in den Pässen führte letztendlich zum Führungstreffer durch den Rückkehrer Ty Ronning. Btw. kam die herausragende Vorlage von Ben Finkelstein, unseren immer noch nur für einige viel zu schlechten Importverteidiger. 

Danach übernahmen die Gastgeber zunehmend die Überhand auf das Spielgeschehen. Das muss man nahtlos anerkennen. Viele unnötige aber zum Teil auch komisch kleinliche Strafen sorgten für drei Unterzahlspiele gegen das starke Powerplay der Fischtowns! Im ersten Drittel konnten man zwar alle „killen“ und auch insgesamt waren die Specialteams der Gastgeber nicht spielentscheidend, aber dennoch kassierte man den absolut verdienten Ausgleichstreffer. Die Paradereihe der Nordlichter kann man allerdings auch schwer das ganze Spiel ausschalten. 

Bevor wieder die alten Zweifel des Jake Hildebrandts aus den Löchern hevorkriechen mögen, nein an den Gegentreffern kann er nichts machen! Und wenn man sich die Gesamtleistung anschaut, dann hat er wieder eine herausragende Leistung abgeliefert. Das muss man einfach mal in aller Deutlichkeit betonen, weil die obligatorischen Kommentare sicher wieder in der Halle oder vor dem Fernseher gefallen sind. 92,3 % Fangquote! Brauch es noch mehr Werte?

Einen etwas größeren Vorwurf könnte man eher der Mannschaft vor ihm machen. Aber wenn man bedenkt gegen wen man gespielt hat, sollte man diese Vorwürfe schleunigst in einem anderen Kontext bewerten. Das Mitteldrittel war eine mittlere Katastrophe, das darf man auch so ehrlich ansprechen. Es wurden viele falsche Entscheidungen getroffen, aber Bremerhaven hat mit ihrem Selbstbewusstsein, ihrer Qualität im Kader (volles Line-Up!!!) und eben auch des Vorteils des kurzen Wechsels im Mitteldrittel ihre Vorteile eiskalt ausgenutzt. Und man muss die Eisbären loben, dass sie aus dieser drückenden Unterlegenheit nur mit einem Tor Unterschied rausgekommen sind. Sicherlich auch mit einem Quäntchen Glück!

Das Comeback im letzten Drittel war dann umso bemerkenswerter. Serge Aubin stellte folgerichtig auf drei Reihen um. Boychuk musste Wiederer in der ersten Reihe weichen. Descheneau rückte zu Cormier und Veilleux. Eder zurück zu Tiffels und Ronning. Diese Umstellungen zeigten Wirkung. Die Eisbären nun komplett dominierend. Aber noch nicht mit dem nötigen Glück im Abschluss!

Erst als Julien Melchiori, auch ein arg kritisierter Spieler bis dato, die ganze Hintermannschaft von Bremerhaven schwindelig und müde gespielt und am Ende Jadon Descheneau im Slot freigespielt hatte, war der Ausgleichstreffer endlich auf dem Scoreboard der Arena wiederzufinden. Was für ein Debüt des Kanadiers. 

Danach entwickelte sich wieder ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die Overtime war trotz einer letzten Strafe von Yannick Veilleux nur eine logische Konsequenz! Die kurze Unterzahlsequenz überstanden unsere Jungs sehr clever, danach wurde erst einmal 4 gegen 4 weitergespielt. 

Am Ende war es Tobi Eder, der den entscheidenden Treffer erzielen konnte. Ob man jetzt von verdient sprechen kann, halte ich für zu hoch gegriffen, aber unverdient war der Sieg auch nicht! Es war ein Spiel zweier Teams auf Augenhöhe. Man könnte sich dieses Spiel gut in einer der vielen und vielleicht auch endscheidenden Playoffserie vorstellen 😉 

Wir wünschen euch nun einen schönen und hoffentlich erholsamen Samstag. Wir sehen uns dann wieder am Sonntag gegen die roten Bullen in der Mercedes Benz Arena. Spielbeginn ist 15:15 Uhr (Red Bull Sender überträgt!).

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