Spielbericht: Augsburg vs Eisbären
Die Eisbären konnten am gestrigen Reformations- bzw. Halloweentag ihren 11. Ligasieg in Folge feiern. Mit 3:2 „rangen“ unsere Jungs die Augsburger Panther „nieder“, niederringen steht deshalb in Anführungszeichen, weil es eigentlich von Spielverlauf her eine nicht passende verbliche Beschreibung des Spielgeschehens darstellt. Dem Ergebnis würde das Verb aber gerecht werden und vielleicht auch den letzten 3 Minuten des Spiels.
Wenn man allerdings die ersten zwei Drittel betrachtet, müssen wir von einer puren Eisbären Dominanz sprechen! Allein im ersten Drittel schoss man ganze 18 Mal mehr aufs gegnerische Tor als die Gastgeber aus Augsburg. Und da waren zum Teil wirklich hochkarätige Chancen dabei. Aber vor allem Pföderl, Ronning und Kirk hatten gestern anscheinend kein Zielwasser getrunken, was letztendlich auch kein Problem darstellt.
Die Eisbären starteten mit unveränderten Line-Up in die Partie. Somit bildeten wieder Niemeläinen und Reinke das zweite Verteidigungspaar. Olivier Galipeau scheint derzeit der überflüssige Importspieler zu sein, da wir nichts von irgendwelchen Beeinträchtigten gelesen haben. Das würde vom Leistungsgedanken her auch Sinn machen, wenn in diesem bislang herausragend spielenden Kader einer ein wenig abfällt, dann ist es wohl Galipeau. Leider erfüllt er bislang nicht die Erwartungen als stabiler Defensivverteiger. Das kann aber noch passieren! Niemeläinen dagegen kommt immer besser in Fahrt und erzielte am gestrigen Abend auch den mehr als verdienten Führungstreffer.
Die Eisbären flogen, wie im Prinzip in ganzem Spiel, durch die neutrale Zone. Die Augsburger waren bis zur Schlussphase eigentlich körperlich und geistig nicht anwesend und wurden von den Berlinern förmlich mit einem Angriff nach dem nächsten überrollt. So war es auch beim Führungstreffer. Ronning drang ohne Gegenwehr ins gegnerische Drittel ein, legt geschickt in den Rückraum, wo Niemeläinen mit viel Tempo den Puck übernehmen und dann ansehnlich selbigen an Mann vorbeischießen konnte! Der Finne überzeugt also nicht nur durch sein fast herausragendes Zweikampf-, Aufbau- und Körperspiel, sondern ist auch in der Lage Tore zu schießen. Zusammen mit dem defensiv sehr stabilen Mitch Reinke hat sich hier an scheinbar perfekt harmonierendes Verteidigungspaar gefunden! Aber auch Eric Mik und Korbi Geibel stehen dem nichts nach. Wahnsinnig souverän, wie die beiden derzeit argieren!
Auch im weiteren Spielverlauf dominierten die Eisbären, es war aber nicht so, dass die Gastgeber keine Chancen hatten. Einige wenige gefährliche schnelle Kontersituationen sorgten aber nur sehr selten für Gefahr in den ersten beiden Dritteln. Allerdings hatte man vor dem 1:0 der Gäste eine riesen Einschussgelegenheit im Slot, aber auch hier war es die perfekte Defensivarbeit eines Mitch Reinkes, der den Schuss durch seinen Blog nahezu ungefährlich werden ließ! Am Ende konnten die Eisbären die Führung noch ausbauen. Dieses Mal hatte Reinke vorne einen sehr guten Moment, sah den freien Fontaine vor dem Tor und bediente ihn mit einem harten Pass. Fontaine fälschte den Schuss gefährlich ab, den freiliegenden Puck konnte Noebels zum zweiten Treffer verwerten! Insgesamt ein sehr sehr starkes Drittel unserer Jungs, man spürte, dass die 4 freien Tage Energie freisetzen konnten!
Im Mittelabschnitt änderte sich nichts am Spielverlauf. Man konnte recht schnell die Führung weiter ausbauen. Einzig die Chancenverwertung war an diesem Eishockeyabend kritikwürdig! Das vermeintliche vierte Tor der Eisbären wurde dann wegen einer Torhüterbehinderung nicht gegeben, so glauben wir es zumindest, weil der Schiedsrichter leider keine Begründung über sein Mikrophon verkündete! Dann kann man dieses System auch wieder sein lassen, wenn die Schiedsrichter nur das wiedergeben, was die Stadionsprecher wenig später eh den Zuschauern publik machen. Wir verlinken das Regelbuch (erstes google Ergebnis) zu dieser Situation und fügen zwei Screenshots mit den wichtigen Passagen zur Torhüterbehinderung unter den diesen Absatz ein! Wenn man das liest, war es eine richtige Entscheidung, auch wenn Kirk in den Torraum gedrückt worden ist!
Auch ins letzte Drittel starteten die Eisbären eigentlich druckvoll, waren dann im Form Markus Niemeläinen aber etwas zu forsch im Forechecking. Leider sorgte der folgende Konter dann für den Anschlusstreffer. Wäre es nur bei den einem Treffer geblieben, dann könnte man von verdient sprechen. Dass es dann am Ende nochmal spannend wurde, hatten die Augsburger eigentlich nach den ersten beiden Dritteln nicht verdient. Das muss man einfach so direkt sagen, aber die Eisbären haben sich das natürlich auch selbst zuzuschreiben. 3 Tore bei 49 Schüssen aufs Tor sind einfach zu wenig. Hier muss man noch Wege finden, sich einfach für die spielerische Überlegenheit früher zu belohnen. Aber das ist Jammern auf sehr sehr hohem Niveau. In anderen Jahren, auch Meisterjahren, hätten wir noch den Ausgleichstreffer kassiert und das Spiel noch verloren. Dieses Jahr strotzt diese Mannschaft einfach nur vor Selbstvertrauen!
Wir können einfach sehr Stolz auf diese Mannschaft sein, was diese Truppe diese Saison, aber vor allem im Oktober abgeliefert hat, ist einfach nicht von dieser Welt! Nun heißt es, sich nochmal auf das letzte Spiel vor der Länderspielpause zu fokussieren. Wir wünschen euch nun ein schönes Wochenende und lesen/sehen uns dann am Sonntag gegen Schwenningen in der Arena!