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Spielbericht: Eisbären vs. Düsseldorf

Ich Grüße euch direkt vom Gardasee im schönen Italien mit dem morgendlichen Rückblick auf den gestrigen 10. Ligaerfolg in Serie unserer Eisbären Berlin. Am Ende des Tages haben es sich unsere Eisbären viel zu schwer gemacht, was am Ende in einer dramatischen Schlussphase mündete. Die Overtime wäre mehr als vermeidbar gewesen, aber letztendlich ist man natürlich froh, dass sie erreicht wurde. Aber fangen wir an, das Spiel chronologisch zu analysieren. 

Ich werde nicht müde zu betonen, welches Pensum unsere Jungs in den letzten Wochen, aber vor allem auch in dieser Woche abrufen mussten. Freitag, Sonntag, Dienstag, Donnerstag und nun Samstag bedeutet quasi alle zwei Tage ein Spiel und bedingt durch die CHL-Spiele unterhalb der Wochen war es die vierte „englische“ Woche in Folge. Die Eisbären haben somit 6 Spiele mehr als die meisten Teams in den Knochen, von denen sie ca. 70% nur mit 5 Verteidigern agieren mussten. Auch im Sturm hatten wir zwischenzeitlich ein dezimiertes Aufgebot, als mit Noebels und Ronning zwei wichtige Leistungsträger lange Zeit ausgefallen sind. 

Andere Mannschaften wären daran zerbrochen. Die Eisbären haben dagegen einen Weg gefunden, gestärkt aus dieser Phase herauszukommen und eben auch Spiele zu gewinnen, in denen die Kraft vielleicht nicht für das gewohnte aubinsche poweroffensiv Hockey gereicht hat. Wir haben in den Wochen wichtige Siege gegen Bremerhaven, Mannheim und nun auch gegen Ingolstadt errungen. Gerade in diesem Spiel hat man gesehen, dass man sich nochmal besonders fokussiert und die letzten Kräfte mobilisiert hat. Man wollte unbedingt ohne Overtime in Ingolstadt gewinnen!

Im gestrigen Spiel hat man es dann mit dem leicht erstarkten Tabellenletzten aus Düsseldorf zu tun. Bei allem Respekt ist das nach diesen strapaziösen Wochen und 4 Tage „Entspannung“ vor der Brust nicht gerade die reizvollste Aufgabe. Zudem weiß man, welche Sorgen einem Henrik Haukeland uns über die letzten Jahre immer wieder bereitet hat. Und dennoch hat man nichts von einer derartigen Einstellung gemerkt, weil es diese schlicht und einfach diese Saison bislang nicht zu geben scheint. Die Eisbären zogen knallhart ihr Spiel durch und erspielten sich eine Großchance nach der anderen. Leider waren alle Abschlüsse ein bisschen zu respektvoll und nicht extrem schwer zu halten für Haukeland!

Als dann auch noch Marcel Noebels schmunzelnd das leere Tor verfehlte, merkte man, dass das ein schwieriges Spiel werden würde. Vor allem im Bezug auf das Erzielen von Toren. Zudem war Düsseldorf immer wieder um Nadelstiche in der Offensive bemüht. Aber Jake Hildebrand zeigte wieder eine überragende Leistung, auch wenn er bei den beiden Gegentreffern im letzten Drittel leider arg im Stich gelassen wurde! Aber man möchte hier auch niemanden einem Vorwurf machen. Die ersten zwei Drittel hat man die letzten Reserven aus dem Akku raugequetscht, dass man schon merkte, dass im letzten Drittel nun endgültig der Tank leer war.

Einzig das Powerplay konnte an diesem Tag mit Effizienz glänzen. Allerdings ließen sich auch die Düsseldorfer hier nicht lumpen und erzielten ihrerseits zwei Treffer in eigener Überzahl. Nach dem wir ja etwas Glück in Ingolstadt mit einer Schiedsrichterentscheidung hatten, kann man nach gestern Abend die Floskel rausholen: „es gleicht sich alles in der Saison aus!“. Und so war es auch gestern, da waren schon einige Situationen bei, wo man gut und gerne eine weitere Strafzeit hätte pfeifen können. Aber daran möchte ich mich nicht weiter aufhängen, weil die Eisbären einfach ihre Chancen hätten besser nutzen müssen!

Zwischendurch verfiel man dann auch in alte Verhaltensmuster älterer Meisterjahre und versuchte zu schön zu spielen. Somit ließ man leider einige weitere vielversprechende Chancen liegen. Am Ende kam es dann so, wie es kommen musste. Die Düsseldorfer gingen kurz vor Schluss in Führung. In manchen Meisterjahren wäre es dann auch bei dem Rückstand geblieben oder man hätte das Emptynet-Goal kassiert, so aber nicht in dieser Saisonphase. Die Eisbären hatten natürlich auch ein wenig Glück, dass die Gäste nicht in der Lage waren, das leere Tor zu treffen. Aber dieses Glück hat man sich über die letzten Wochen auch hart erarbeitet!

Und so kam es, wie es für die Eisbären fast typisch ist in dieser Saison. Man erzielt 13 Sekunden vor Ende noch den hochverdienten Ausgleich. Der wirklich überragende Pföderl stand goldrichtig am linken Pfosten. Dass der Direktschuss von Reinke derartig wieder nach vorne springt zählt dann auch zu dem Glück, welches schon beschrieben wurde.

Dass die Eisbären dann die Overtime gewonnen haben, war dann vermeintlich obligatorisch. War es natürlich nicht im geringsten, weil die DEG ihre Chance witterte. Und wenn man ehrlich auf das Line-Up schaut, haben die Gäste mit den getätigten Nachverpflichtungen mittlerweile auch keinen allzu schlechten Kader mehr! Bei 3-3 können schließlich auch die qualitativ besten Spieler beider Mannschaften spielen, dass die fehlende Tiefe beim Gegner nicht mehr ins Gewicht fällt! So hatten zunächst die Gäste die erstem Momente in der Verlängerung, ehe dann Jonas Jesus Müller wieder zuschlagen konnte, dieser Mann ist auch Phänomen für sich.

Die Eisbären bleiben also verdient ungeschlagen, auch wenn man sich das Leben selbst mehr als schwer gemacht hat. Aber ich verweise auf den zweiten Absatz des Berichtes, das ist unter den Umständen mehr als verkraftbar. Und schaut euch die Tabelle an! Da wollen wir bitte in keinen Meckermodus verfallen. 

Wir wünschen euch nun ab morgen eine angenehme stressarme Woche. Die Eisbären können nun auch endlich ein bisschen durchatmen, ehe man am Donnerstag in Augsburg zu Gast ist. Ich für meinen Teil freue mich am Sonntag wieder in der Arena zu sein, Heimspiele am Laptop sind einfach auch am Gardasee schwer zu ertragen! 😅

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