Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Bremerhaven

In einem Spitzenspiel, welches diesen Namen mehr als verdient hat, setzen sich die Eisbären knapp mit 4:3 gegen die Gäste aus Bremerhaven durch. Bei den Gastgebern kehrten Marcel Noebels und Korbinian Geibel zurück ins Line-Up. Vor allem der Rückkehr des Mannes mit der Rückennummer 40 wurde lange entgegengesehnt. Somit konnten die Eisbären erstmals seit Wochen wieder mit drei vollen Verteidigerreihen auffahren!

Marcel Noebels reihte sich neben Liam Kirk und Blaine Byron ein. Die erste Reihe bliebt mit Zach Boychuk, Leo Pföderl und Ty Ronning unverändert. Lean Bergmann rückte somit wieder zurück zu Gabriel Fontaine und Freddy Tiffels. Den Sturm komplettierten Eric Hördler, Manuel Wiederer und Yannick Veilleux. Zusätzlicher Stürmer war Maximilian Schäfer. Gerade die Entscheidung Noebels nicht zurück zu Boychuk und Pförderl zu stecken, halte ich für sehr wichtig und richtig. Ronning harmoniert perfekt mit Boychuk und Pförderl. Diese Reihe sollte man nicht auflösen!

Nun aber zum Spiel. Die Gäste reisten mit zwei furiosen „zu Null“ Siegen in die Hauptstadt. 14 zu 0! Tore in Nürnberg und zu Hause gegen die Iserlohn Roosters sind schon eine Hausnummer. Hat man doch in den ersten Spielen eher durch die gewohnt betonartige Defensive überzeugt – bis zum gestrigen Spiel nur 6 Gegentreffer in 7 Spielen! Gegen die beiden Mannschaften auf den unteren Tabellenregionen kam dann auch noch der offensive Flow hinzu. Die Bremerhavener reisten also mit sehr viel Rückenwind nach Berlin und das spürte man auch.

Und dementsprechend pessimistisch waren einige Fans vor dem Spiel eingestellt. „Das gibt heute eine derbe Abreibung“ und ähnliche Formulierungen sind gefallen. Auch als das 6:2 von Mannheim auf dem Videowürfel zu sehen war, wurde gleich wieder schwarz für den kommenden Freitag gesehen. Ich verstehe einfach nicht, wie man derartig negativ eingestellt sein kann, wenn man doch gerade gegen eines der formstärksten Teams der Liga 4 zu 2 in Führung gegangen ist. Zudem ist Straubing derzeit einfach auch ein angeschlagener Gegner, kann man keine Zusammenhänge mehr erkennen und erschließen? Zum Glück sind diese Menschen in der Minderheit, aber dennoch musste ich das seit langen mal wieder loswerden. Habe ich sogar ein wenig vermisst 😅

Zurück zu unseren Gästen! Die Pinguins überzeugen eigentlich schon seit Jahren mit ihrem konstant intensiven Spiel. Schlüsselpunkt sind dabei die Bandenzweikämpfe. Diese gewinnen sie in den meisten Fällen. Anschließend schnüren sie ihre Gegner in ihrem eigenen Verteidigungsdrittel bis zur Ermüdung ein. Jeder Schuss stellt dabei eine Gefahr dar, weil vor dem Tor immer mindestens ein Spieler für Verkehr sorgt. Für die verteidigenden Teams und vor allem dessen Torhütern sind die Fischtowns immer eine besondere Herausforderung. Den Eisbären ist es am gestrigen Freitagabend größtenteils gelungen dagegenzuhalten, zudem hielt Jake Hildebrand überragend. 

Zur Belohnung dieser herausragenden Defensivleistung kassierte man die ersten beiden Treffer nur in Unterzahl. Den zusätzlichen Platz konnte der „Karawanken“-Express zweimal für sich ausnutzen. Am Ende des Tages muss man einfach anerkennen, dass man nicht alles bei so einem konstant gutem Team verhindern kann. Entscheidend ist eher, wie man auf solche Rückschläge reagieren konnte. Die Mannschaft fiel nicht auseinander, sondern baute nach den jeweiligen ausgleichenden Gegentreffern wieder offensiven Druck auf. 

Optisch war Bremerhaven sicherlich das bessere Team. Die Gäste waren aber auch kaum geplagt von Verletzungen und agierten mit eingespielten Reihen. Bei den Eisbären musste/durfte ein Noebels wieder ins Line-Up integriert werden, da merkte man schon einige Abstimmungsprobleme in den ersten Wechseln. Zudem schüttet man so eine intensive Zeit mit nur 5 Versteigern nicht einfach so ab. Es sind ja nicht nur die Verteidiger die Extraschichten fahren müssen, auch die Stürmer sind verpflichtet längere Wege zu gehen und mehr Zweikämpfe zu führen. Trotz dieser ganzen Umstände konnte man einem der besten Teams der letzten Jahre Paroli bieten und einen Weg finden dieses Spitzenspiel für sich zu entscheiden.

Neben der Reihe um Pföderl, die den Führungstreffer erzielen konnte, war unser Powerplay heute spielentscheidend. Die Gäste hatten bis dato noch nicht einen Unterzahltreffer hinnehmen müssen. Das zeugt schon von extremer Qualität auf Eisbären Seite, dass man es gestern schaffte eine hundertprozentige Überzahlquote aufzustellen! Man hat aber vorher deutlich erkennen können, warum die Fischtowns so gute Unterzahlwerte haben. Die Eisbären ließ man kaum in die Formation kommen. Somit waren auch beide Treffer keine „typischen“ Powerplaytore. Letztendlich kann uns das aber völlig Schnuppe sein! Alle unsere Treffer fielen, wie sooft unter Serge Aubin aus dem Slot heraus und das muss man gegen eine solch defensiv starke Mannschaft erst einmal schaffen!

Matchwinner, wenn man einem bei einer herausragenden Mannschaftsleistung finden möchte, war einmal mehr Gabriel Fontaine. Mit diesem Spieler hat Stephan Richer wieder ein goldenes Händchen bewiesen. Hinter Leo Pföderl führt er die Scorerliste an und hat mit 7 Treffern mit anderen Spielern zusammen die meisten Tore erzielt. Bezeichnend für die Tiefe des Eisbären Kaders ist, dass beide Spieler in unterschiedlichen Reihen eingesetzt werden!

Auch die Rückkehr von Geibel und Noebels haben ihren Beitrag zum Sieg geleistet. Geibel mit einer selten ruhigen Leistung in der Defensive, dadurch konnte Eric Mik wieder etwas offensiver agieren, was ihm sehr gut zu Gesicht steht. Über Marcel Noebels Qualitäten muss man keine weiteren Worte verlieren, aber es ist weiterhin die bessere Entscheidung, ihn mal mit anderen Stürmern auflaufen zu lassen.

Am Sonntag geht es dann um 19:15 Uhr bei den Löwen Frankfurt um die nächsten drei Punkte. Das wird wie immer ein schwieriges Spiel werden, aber die Eisbären sind derzeit sehr gefestigt und nun ja auch wieder mit der nötigen Manpower ausgestattet. Wir wünschen euch bis dahin ein angenehmes Wochenende!

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