Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Mannheim

Wahnsinn, einfach nur Wahnsinn! Die Eisbären stehen im Halbfinale! Und das nach einem hochklassigen Duell zweier Schwergewichte im deutschen Eishockey. Das war eine sehr emotionale, packende und spannende Serie, die heute mit diesem großartigen Spiel ihr fulminantes Finale feiern konnte. 

Noch letzten Sonntag kassierten die Eisbären im ersten Spiel dieser Serie eine derbe 1:7 Klatsche und nun, nicht einmal 8 Tage später, ist man in der Lage nach 4 Siegen am Stück verdient den Einzug ins Halbfinale feiern zu dürfen. Das sind diese Momente, warum wir den Eishockeysport so lieben.

Das Spiel war herausragend und hätte von den Eisbären schon deutlich früher klarer gestaltet werden müssen. Allein im ersten Drittel nach der schnellen Führung nach 59 Sekunden durch Julian Melchiori erspielte man sich zahlreiche gute Gelegenheiten, zielte aber das ein oder andere mal etwas zu genau, sodass der Puck oft knapp am Gehäuse von Arno Tiefensee vorbei zischte. Die Adler fanden im ersten Drittel fast gar nicht statt und wurden eher durch sehr kleinliche Strafen am Leben gehalten. Dagegen hat niemand etwas, wenn es halt auch konsequent auf beiden Seiten gepfiffen wird.

Der Ausgleichstreffer resultierte dann aber aus einer längeren Druckphase bei numerischer Gleichzahl. Die Eisbären waren in dieser Szene einmal nicht in der Lage, den Puck aus dem eigenen Drittel zu klären und dann klingelt es gegen eine so qualitativ hochwertige Mannschaft recht schnell! Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes, aber hochwertiges Eishockeyspiel.

Im Mittelabschnitt spielten unsere Jungs ein bisschen defensiver und ließen die Gäste kommen. Sicherlich hatte man in manchen Phasen auch Glück, aber das kann für Adler keine Ausrede sein. Wenn man 4 Spiele nicht in der Lage ist, mehr als 2 Tore pro Partie zu erzielen, ist das bei der Qualität im Kader zum Teil auch Unvermögen!

Ab Mitte des Spiels wurden dann auch mal Strafen gegen unsere Gäste verhängt, Gawanke und Holzer mussten auf der Strafbank Platz nehmen und somit hatten die Eisbären eine doppelte Überzahl für mehr als eine Minute! Diese konnten sie eindrucksvoll nutzen. Am Ende war es dann Zach Boychuk mit seinem ersten Playofftreffer dieser Saison! Auch danach war das Spiel ausgeglichen, ohne dass sich eine Mannschaft klare Vorteil erspielen konnte.

So zog sich das Spiel bis weit ins letzte Drittel. Die Gastgeber ließen einige Kontersituationen aus und verpassten somit, das Spiel früher zu entscheiden. Auch diesmal sollte sich das rächen, denn die Adler konnten tatsächlich eine ihrer Überzahlsituationen ausnutzen. Zuvor hat allerdings Jake Hildebrand wohl den „Save der Saison“ aufs Eis gezaubert. Wahnsinn dieser Kerl!

Die Adler versuchten zwar den Druck aufrechtzuerhalten, aber bei numerischer Gleichzahl hatten sie kaum noch eine nennenswerte Chance. Im Gegenteil die Gäste wirkten psychisch und physisch platt! So entstand dann auch der Gamewinning Treffer abermals durch Zach Boychuk! Linden Vey hatte die Scheibe an der eigenen blauen Linie verloren, Manu Wiederer mit den entscheidenden Störimpuls!

Was für ein Spiel und was für eine Serie. Die Adler haben uns alles abverlangt, sind aber an ihrem eigenen Chancenwucher gescheitert. Zudem wäre es zielführender gewesen nicht nur auf die zwei Starreihen zu setzen, was bei der Tiefe im Kader auch wenig verständlich ist. Am Ende waren die Adler sehr müde und gefühlt auch am Ende ihrer Kräfte. Man muss sich auch die Frage stellen, ob manche Spieler ihren Zenit nicht schon längst überschritten haben. Da wird es mit großer Wahrscheinlichkeit einen größeren Umbruch im jetzt startenden „Sommer“ geben! 

Wir wünschen allen Adler Fans eine angenehme Pause, größtenteils war es doch eine faire Sache mit euch! 🙂

Und nun lasst uns feiern und gespannt auf den Gegner im Halbfinale warten. Wen hättet ihr lieber? München oder Straubing? Am Ende muss man eh jeden Gegner schlagen! Wir wünschen euch nun eine stressarme Restwoche!

Titelbild: City-Press GmbH

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