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Spielbericht: Mannheim vs. Eisbären

Bitte verzeiht mir, dass es nach dem ersten Spiel keinen Spielbericht gegeben hat, aber leider hat mir sowohl die nötige Zeit als auch die Motivation gefehlt, das sonntägige Geschehen in Worte zu fassen. Mit ein bisschen Abstand konnte man dann aber doch Gründe für diesen am Ende desaströsen Auftritt finden. Auch wenn das manch einem Fan bis heute nicht gelungen ist, was ich aber nach einer derartigen „Leistung“ durchaus verstehen kann.

Dennoch versuche ich das erste Spiel kurz einzuordnen: Mannheim ist einfach keine Laufkundschaft! Von fast allen Experten und auch den anderen Vereinen vor der Saison als Titelkanditat Nummer 1 tituliert, was bei diesem Kader auch kein Wunder ist. Viele Umstände sorgten dann dafür, dass die Leistungen über die gesamte Hauptrunde gesehen sehr schwankend waren. Die Ursachen dafür möchte ich nun nicht weiter analysieren, weil uns dazu allen die nötigen Hintergrundinformationen fehlen!

Zum Ende hat man dann aber mit dem neuen Coach einen Weg aus der Krise gefunden und erspielte sich zunehmend das nötige Selbstvertrauen. Und wenn diese Spieler erst einmal in einen Lauf kommen und sich nur 2/3 Reihen finden, dann sieht man einfach gerade, wie schwer es ist, gegen diese Mannschaft zu bestehen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Spielfluss. Die Adler kommen aus einer selbstbewusst tankenden Pre-Playoff-Serie gegen die Nürnberg Ice Tigers. Die Eisbären dagegen hatten knapp anderthalb Wochen spielfrei.

Zudem scheint sich der im Eisbärenteam verbreitende Virus zum Ende der Hauptrunde doch als etwas hartnäckiger rauszustellen, sodass mit Byron und Cormier zwei wichtige Center ausgefallen sind. Zudem wirkten andere Spieler noch nicht ganz fit und in vielen Aktionen mindestens zwei Schritte zu langsam, sowohl im Kopf als auch auf den Schlittschuhen!

Es gibt also einige plausible Gründe für diesen chaotischen Start in die Viertelfinalserie am Sonntag und dennoch ist Enttäuschung erlaubt gewesen. Auch ich war sehr niedergeschlagen, nicht dass hier das Gerücht aufkommt, ich würde Dinge schönschreiben 😛 Aber ich kann es halt immer noch nicht ab, wenn man die Mannschaft ohne den Versuch einer Analyse in Grund und Boden kritisiert. Es kommt halt oft so rüber, als warten manche Fans nur auf solche Spiele, um sich dann mal richtig den eigenen Frust von der Seele zu schreiben. Aber egal! 😉 

Das heutige zweite Spiel in Mannheim startete eigentlich mit einigen vielversprechenden kurzen Wechseln der Eisbären, ehe dann wieder die fehlende Eingespieltheit offensichtlich wurde, als sich Descheneau und Veilleux im gegnerischen Drittel gegenseitig im Weg standen und somit den Weg zum 1 auf 0 Konter für Loibl ermöglicht haben. Ein denkbar unglücklicher Start, der durch eine Strafe für zu viele Spieler auf dem Eis nicht gerade besser wurde.

Das erste Powerplay nutzten die Gastgeber eiskalt. Aber da kommt Punkt eins der Kurzanalyse zum Tragen: die Adler sind keine Laufkundschaft. Ein Powerplay mit Vey, Gawanke, Wolf und Plachta ist nun mal nicht gänzlich auszuschalten. Im weiteren Spielverlauf haben die Eisbären aber genau das geschafft und das ist mit der entscheidende Faktor für den Erfolg am heutigen Abend. Man hat sich kaum beeinflussen lassen von den beiden schnellen Gegentoren.

Im ersten Drittel fand man sogar relativ häufig den Weg vor Arno Tiefensee. Es fehlte noch an der nötigen Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Aber von einem schlechten Auswärtsspiel konnte man vor allem nach der derben Klatsche am Sonntag nun wirklich nicht sprechen. Die Art und Weise der Gegentore war leider extrem unglücklich und natürlich auch unnötig. 

Im Mittelabschnitt spürte man den Willen der Mannheimer den Sack zu zumachen. Aber eine Kombination aus Glück, Unvermögen auf Seiten der Adler und einem insgesamt herausragenden Jake Hildebrandt bewahrten die Eisbären vor einem höheren Rückstand. Was dann folgte, war dann eine kleine mentale Befreiung unserer Jungs. Innerhalb von zwei Minuten drehten Ronning, Noebels und Bergmann mit ihren Toren die Partie zu Gunsten der Gäste.

Danach versuchten die Adler zwar zur wieder gewonnenen Dominanz zurückzufinden, was ihnen aber nur bedingt gelingen konnte. Somit ging es mit einer knappen Führung für unsere Eisbären in die zweite Drittelpause, aus welcher man dann sehr gefestigt und souverän herauskam. Natürlich drückten die Adler vor allem zum Ende nochmal massiv auf den Ausgleich, aber man konnte schnell den Empty-Net Treffer markieren und damit das zweite Spiel für sich entscheiden.

Somit haben sich die Eisbären schnell wieder in die Serie zurückgekämpft. Natürlich war heute noch nicht alles Gold, was glänzte. Aber darum ging es heute auch noch nicht. Nun geht die Serie quasi wieder bei 0 los und die Eisbären haben sich ihr Heimrecht wieder zurückerobert.

Diese Serie wird dann am Freitag in der UBER-Arena fortgesetzt. Puh, das wird ein spannendes Eishockeyfest. Bis dahin haltet die beiden Arbeitstage durch und wir sehen uns hoffentlich am Freitag in der neu benannten Arena! 🙂

Titelbild: City-Press GmbH

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