Spielbericht: Köln vs. Eisbären
Die Eisbären gewinnen das dritte „Hauptrundenplayoffendspiel“ mit 2:3 bei den Kölner Haien und gehen in ihrer internen Best-Of-Seven Serie mit 2:1 in Führung. Eine lustige Anekdote, die uns Tobi Eder vor dem Spiel in seinem Interview mit Magenta erklärte. Irgendwie muss man den Fokus in den letzten Wochen aus Sicht der Hauptstädter ja hochhalten, die Playoffs sind seit geraumer Zeit erreicht und ob man nun letztendlich als erster oder zweiter in die entscheidende Phase der Saison geht, macht den Braten auch nicht wirklich fett.
Die Rückkehr von den verletzten Spielern und das Ersetzen von vielen gesperrten Spielern hat gepaart mit dem souveränen Erreichen der Playoffs für einen etwas gedämpften Restart nach der Länderspielpause gesorgt. Dennoch waren sowohl die Spiele in Schwenningen und zu Hause gegen Ingolstadt keine kompletten Totalausfälle, aber die Gegner wollten die Siege einfach mehr als unsere Jungs. Ich mache ihnen aber deshalb nicht im Geringsten einen Vorwurf. Das mögen einige wenige ewig kritisierende Menschen gerne weiter übernehmen, deren Kommentare ich nun versuche, komplett zu ignorieren 😉
Auch das heutige Spiel gingen die Eisbären erst einmal entspannt an, ohne wirklich unkonzentriert gewesen zu sein. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Köln am Anfang mehr Druckphasen hat. Sie sind das Heimteam und brauchen die Punkte deutlich dringender als unsere Jungs. Und dennoch verteidigte man den eigenen Slot sehr konsequent und kam zunehmend auch besser in die Partie.
Die über das gesamte Spiel betrachtet schlechte Leistung von Nick Bailen brachte uns dann im ersten Powerplay der Haie in Führung. Tobi Eder konnte einen einfachen Pass von Bailen an der blauen Linie abfangen und nutzte den Alleingang eiskalt aus, um seine Mannschaft in Führung zu bringen. Die Gastgeber waren danach einen Moment geschockt, konnten aber aufgrund einer der wenigen defensiven Fehler der Eisbären, den Ausgleich markieren.
Die Reaktion der Mannen um Kapitän Kai Wissmann war allerdings herausragend. Sie schnürten die Kölner im eigenen Drittel ein und konnten durch einen sehenswerten Rückhandtreffer von Jonas Müller den erneuten Führungstreffer erzielen. Bei dem Tor machte das Geburtstagskind Blaine Byron seinen Stellungsfehler beim Kölner Ausgleichstreffer wieder wett.
Das Mitteldrittel war mal wieder das beste Drittel unserer Eisbären, vor allem auf fremden Eis könne wir dort regelmäßig Spiele entscheiden und Führungen ausbauen. Die Kölner Haie fanden in diesem Drittel fast gar nicht statt. Folgerichtig konnten die Gäste ihre Führung durch den Premierentreffer von Thomas Schemitsch auf zwei Tore ausbauen. Mit Thomas hat man einen sehr guten Finkelstein-Ersatz verpflichtet, der sogar noch mehr bzw. andere Qualitäten mit sich bringt. Sehr starke Nachverpflichtung!
Im letzten Drittel konnte man mit einem Kölneransturm förmlich rechnen. Das ist seit geraumer Zeit ein typisches Merkmal für das Kölner Spiel. Lange Phasen des Spiels den eigenen Erwartungen hinterherspielen und dann im letzten Drittel alles geradebiegen wollen. Uwe Krupp verpackt das gerne als Charakterstärke, ich frage mich eher, wo die Haie in den meisten Spielen vorher diese gezeigt haben.
In einem schmeichelhaften Powerplay kamen die Haie durch den aktuell besten DEL-Torschützen Schütz nochmal zurück. Es hätte vorher aber niemals eine Strafe geben dürfen, aber egal Fehler gehören nun mal dazu und im Allgemeinen haben die Refs eine ruhige, souveräne Leistung gezeigt.
Am Ende hatten wir auch ein bisschen Glück, dass die in den letzten Minuten kein weiterer Treffer für die Gastgeber fallen wollte. Jake Hildebrand mal wieder auch mit einer herausragenden Leistung: 94,87% Fangquote für unseren „Kurier-Fliegenfänger“ von Dienst 😉
Wir wünschen euch nun eine angenehme und ruhige Restwoche. Genießt am Freitag die Konferenz ohne unsere Eisbären und wir sehen uns hoffentlich alle am Sonntag in der Arena zum vorletzten Heimspiel gegen Iserlohn Roosters.
Titelbild: City-Press GmbH (Archivbild)