Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Augsburg

Die mit wichtigste Botschaft des gestrigen Abends wurde bereits vor dem Spiel von Thomas Botstehde und Ole Hertel, General Manager der Arena, verkündet: Sexualisierte Gewalt gegen Frauen hat weder in unserer Arena noch sonst auf der Welt, etwas zu suchen. Ein sehr starkes, wichtiges und zugleich vermeidbares Statement, wegen einiger weniger „Idioten“, Zitat Botstehde Ende! 

Die Eisbären mussten neben die gesperrten Tiffels und Veilleux, zudem weiterhin auf den sich im Aufbautraining befindlichen Ty Ronning verzichten. Dafür gab Thomas Schemitsch sein Debüt im Eisbären Dress. Neben Julien Melchiori belebte er nicht nur das Spiel, sondern auch seinen Verteidigungspartner. Gleich mehr dazu! 

Die Gastgeber kamen gut in die Partie. Schemitsch holte in seinem ersten Shift gleich eine Strafe heraus, welche von seinen neuen Teamkollegen recht ansehnlich zum Führungstreffer ausgenutzt werden konnte. Man konnte aber schon dort erkennen, dass das Verteidigen nicht zur größten Stärke der Augsburger gehört. Was eigentlich schon seit Jahren der Fall ist, aber über viele Jahre hinweg konnte man es durch Offensivpower wieder ausgleichen. Das gelingt seit einigen Spielzeiten nicht mehr. Somit steht man aktuell verdient auf dem letzten Tabellenplatz!

Danach plätscherte das Spiel ein wenig vor sich hin. Es wollte kein wirklicher Spielfluss entstehen. Erst beim zweiten Treffer unserer Jungs, lief der Puck wieder sehr harmonisch durch die Reihen. Vor allem unsere „Paradereihe“ um Noebels, Boychuk und Pföderl präsentierte sich in Topform. Es mag auch nicht großartig verwundern, weil durch die vielen Comebacker und dann wieder fehlenden da gesperrten Spieler, mussten alle Reihen in zwei Spielen hintereinander komplett geändert werden. Die können einfach nicht perfekt eingespielt sein. 

Aber nun wirklich zum zweiten Treffer. Wieder einmal ohne wirkliche Gegenwehr der Augsburger konnten sich Boychuk, Noebels und Neuzugang Schemitsch den Puck zügig und direkt hin und her spielen. Nutznießer war am Ende einer, der seit 12.02.2023 nicht mehr getroffen hatte: Julien Melchiori. Er zog direkt ab und profitierte von einem Augsburger Abfälscher vor dem Tor. Es zeigt sich wieder die Wahrheit des Spruchs: „Jede Scheibe zum Tor ist eine gute Scheibe!“

Die Antwort der Gäste war ungewöhnlich kaltschnäuzig und zudem sehr unglücklich für Jake Hildebrand. Der beim genauen Hinsehen bei dem Treffer kaum eine Abwehrchance hatte. T. J. Trevelyan zog mal von der blauen Linie mit einem Handgelenksschuss ab und der schlug oben rechts in den Winkel ein. Ein Eisbären Verteidiger diente ihm dabei als Screen, sodass Jake diesen Puck kaum gesehen haben wird. Sowas kann passieren, denn auch Augsburg hat vorne durchaus sehr gute Spieler, nur, wie bereits beschrieben, können sie es zu selten auf dem Eis zeigen.

Danach plätscherte das Spiel wieder vor sich hin. Im zweiten Drittel bemühten sich die Eisbären zwar redlich das Spiel zu entscheiden, aber ein wirklicher Spielfluss wollte nicht entstehen. Im Gegenteil! Es sah sogar noch zerfahrener aus als nach dem ersten Eisbären Treffer nach knapp zwei Minuten Spielzeit! Quasi aus dem nichts passierte dann das, was passieren musste. Die Gäste nutzten einen ihrer wenigen konstruktiven Angriffe eiskalt aus. 

Die Reaktion der Eisbären darauf war allerdings große Klasse und eines Tabellenführers würdig. Zwei schnelle Verteidigertore durch Müller und abermals Melchiori entschieden quasi das Spiel in wenigen Minuten. Die Gästeabwehr wirkte dabei wie die Augsburger Puppenkiste, nur das die Puppenspieler Feierabend hatten und sich die Spieler deshalb nicht mehr bewegen konnten. 😉

Die endgültige Entscheidung fiel dann im zweiten Eisbärenpowerplay dieses Spiels. Wieder war es Leo Pförderl, der in Überzahl treffen konnte. Auf grandioser Vorlage von Kai Wissmann hielt der gebürtige Bad Tölzer den Schläger genau richtig in die Bewegungsrichtung des Pucks, sodass dieser den Weg am nicht zu beneidenden Dennis Endras vorbei ins Tor finden konnte. Die Puppenspieler hatten sich zu diesem Zeitpunkt es sich sicherlich schon mit einem Feierabendbier vor dem Fernseher gemütlich gemacht. Das Abwehrverhalten der Augsburger war wirklich phasenweise extrem schwach!

Auch der erneute Anschlusstreffer durch Collins konnte keine heiße Schlussphase einläuten. Genauso wie nach dem zweiten Gegentreffer waren es die Eisbären, die dann wieder das Zepter in den Schläger genommen haben und dann auch durch Lean Bergmann den Sack nun wirklich endgültig zu machen konnten. Bereits einige Minuten vorher hätte er das tun können, verzog aber seinen Schuss am leeren Kasten vorbei.

Die Schlussminuten waren dann noch geprägt von einer unschönen Aktion zwischen Cormier und Puempel. Beide verhakten sich in einem Zweikampf, nach diesem Matt Puempel sich zwei Stockschläge geleistet hat. Einmal auf dem Stock von Cormier und einmal auf dem Körper. Cormier reagierte ebenfalls mit einem heftigen Stockschlag. Warum nun aber der Verursacher und sogar doppelte Täter nur eine kleine Strafe und das sich rächende Opfer die große Strafe bekommt, bleibt eine sehr rätselhafte Entscheidung. Natürlich gehen beide Aktionen nicht!

Insgesamt war es ein souveräner Heimauftritt, der uns weiter an der Spitze der Tabelle halten wird. Morgen erwartet uns dann ein komplett anderer Gegner. Die Ingolstädter kommen nicht in der Saison an, stehen aber auf einem Preplayoffplatz, also noch ist alles möglich. Zudem spielen sie defensiv deutlich stabiler als die Augsburger.

Wir wünschen euch nun einen schönen Samstag und sehen uns dann hoffentlich morgen vor Ort in der noch Mercedes-Benz Arena!

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