Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Düsseldorfer EG

Eigentlich wollte ich den Bericht noch heute früh um 1 Uhr schreiben, als ich zu Hause angekommen war, aber der körperliche Zustand hat mich dazu bewegt, ihn dann doch lieber 8 Stunden später zuschreiben 😛 

Man war das emotional gestern. Eine zwar aus meiner Sicht etwas lieblose Zeremonie unserer Eisbären, welche ihren Höhepunkt in der humorvollen und sehr emotionalen Rede von Rob Zepp finden sollte. Die von ihm angesprochenen Hörgeräte könnte man vor allen Dingen dann brauchen, wenn die Stimmung mal wirklich so konstant gut wäre, wie sie gestern gewesen ist. Sonst ist das Ganze doch ziemlich zerstritten in der Kurve und von viel Egomanie geprägt. Mehr Miteinander würde der Kurve sehr gut zu Gesicht stehen.

Aber ich möchte diesen Bericht nicht dafür verwenden, den Zustand unserer Fankurve zu analysieren. Das würde der Ehrung von Rob Zepp und auch dem Spiel beider Mannschaften nicht gerecht werden. Beide Mannschaften boten uns ein Eishockey mit fast allem, was wir an unserem Sport so lieben. Beide Mannschaften spielten jederzeit auf Sieg und so entwickelte sich eine offene und hochklassigen Partie. Man muss einfach immer wieder betonen, dass das aktuell vorhandene Spielermaterial der DEG nichts mit dem von Beginn der Saison zu tun hat. Diese attraktive Spielweise ist also nicht verwunderlich und ich bin mir sehr sicher, dass man da noch rauskommt aus dem Tabellensumpf!

Leider ist der Eishockeygott augenscheinlich gegen meinen Neujahrswunsch für die Düsseldorfer, denn Varone hat sich wohl leider schwerer verletzt. Das wäre ein herber Ausfall, wir wünschen an der Stelle gute Besserung und eine sehr schnelle Genesung!

Nun aber zum Spielgeschehen! Wie bereits beschrieben, entwickelte sich ein rasantes Eishockeyspiel beider Mannschaften. Die neutrale Zone wurde quasi abgeschafft. Das Momentum kippte immer wieder von der einen auf die andere Seite. Beide Torhüter hatten viel zu tun und lieferten eine herausragende Partie ab!

Dennoch zeigten die Eisbären, dass sie mehr qualitative Tiefe in ihrem Kader besitzen. Die auf dem Papier vierte Reihe mit Manuel Wiederer als Center, Eric Mik und Maxi Heim auf den Flügeln spielt derzeit offensiv überragend und steht den vermeintlich offensiven Topreihen fast im nichts mehr nach. Noch vor dem Spiel habe ich daran gedacht, wie schön es wäre, wenn die Reihe auch einmal zu Hause derartig explodieren würde. Oft zeigen sie ihre Qualitäten auf fremden Eis.

Heute war es endlich so weit. Eishockey kann manchmal so einfach sein. Puck in Richtung Tor und Slot, dort wird hart gearbeitet und sich somit das Scheibenglück erarbeitet. Den Schuss in den Slot setzte Wieds ab, die Arbeiter waren Heim und auch Finkelstein, der Verwerter der losen Scheibe war der vielseitige einsetzbare Mik. Ein polyvalenter Spieler wie er im Buche steht. Überall einsetzbar und immer volle Leistung bringend. 

Interessant sind auch die derzeitige Zusammenstellung der Verteidigerpaare, aber das wäre mal einen separaten Analysebeitrag wert. Vor allem Geibel muss man hier abermals besonders hervorheben, was der Junge für einen Sprung gemacht hat, ist kaum zu beschreiben. Serge hat halt immer wieder ein gutes Auge für Talente, die wirklich den Sprung schaffen können. Für andere Talente – Bartuli zum Beispiel – ist die Station Berlin leider meistens eher ein vermeintlicher Rückschritt. Aber man weiß auch vorher, worauf man sich einlässt.

Ihr merkt schon, ich könnte heute noch viel mehr analysieren, aber ich möchte mich nun auf das weitere Spielgeschehen fokussieren 😉 Fast postwendend erzielten die Gäste den absolut verdienten Ausgleich. Sehr auffallend war bei den Gästen die Arbeit vor dem Tor, fast immer konnte man dort einen Spieler platzieren und man machte so das Leben für Hildebrand und seine verteidigenden Spieler sehr schwer. Aber im Gegensatz zum letzten Heimspiel gegen die Rheinländer, hielt man gestern emotional und spielerisch dagegen. Letztendlich spielte man phasenweise auch die spielerische Überlegenheit aus. Es war eine gute Mischung aus Emotionen und Kopf!

So auch beim erneuten Führungstreffer in Powerplay. Ein herausragend herausgespieltes Tor, beginnend mit dem Aufbau und der dann folgenden Übersicht im Angriffsdrittel. Und letztendlich auch bei uns mit der perfekten Arbeit des Centers vor dem Tor. Patrice Cormier stand goldrichtig und verwerte diesen Sahneangriff zur erneuten Führung!

Das Mitteldrittel war dann geprägt von den bereits beschriebenen Hin und Her. Wobei die Eisbären schon mehr von diesem Abschnitt hatten, aber sie konnten leider die Führung nicht weiter ausbauen. Und dennoch hatten alle Besucher der Halle sehr gute Laune, weil der Einsatz beider Mannschaften auch auf die Fans überschwappte. Wirklich großartiges Eishockeyspiel!

Das letzte Drittel begann für uns perfekt. Ty Ronning mit einer wunderbaren Puckeroberung gegen O`Donell, gefolgt von einem schönen Tunnelmove gegen einen verteidigenden Düsseldorfer und einem letztendlich trockenen Abschluss über die Fanghand des sonst gewohnt starken norwegischen Schlussmanns der DEG. Es war zwar nicht der Deckel drauf, aber es beruhigte das Spiel und die Nerven aller schon enorm.

Eigentlich hatte man dann auch nicht das Gefühl, dass die Gäste hier nochmal rankommen könnten. Man baute zwar phasenweise viel Druck auf, aber die Eisbären verteidigten ihr Drittel mit viel Leidenschaft. Zudem zeigte Jake eine wandtastische Leistung. Dennoch musste es natürlich passieren, dass O`Donnel trifft. Das geht gar nicht anders, wenn er gegen uns spielt. Das ist Gesetz! 😛

Die Eisbären reagierten aber cool und netzten ins verwaiste Tor ein. Cormier schürte somit seinen Doppelpack und verdiente sich das obligatorische Siegeroutfit nach dem Spiel. Jake hätte es genauso verdient. Insgesamt war es aber eine sehr gute Mannschaftsleistung und ein wirklich sehr gutes Heimspiel.

Man konnte durch die Niederlage der Fischtowns in Nürnberg nun einen kleinen Vorsprung auf die sympathischen Nordländer aufbauen. Bereits morgen gastiert Bannerinhaber Steve Walker mit seinen Wild Wings in der Hauptstadt. Bis dahin wünschen wir euch eine stressarme Zeit!

Fotos: City-press GmbH

2 Gedanken zu „Spielbericht: Eisbären vs. Düsseldorfer EG

  • Helmuth

    Meine Herren,ist das schlecht.Ich meine natürlich nicht diesen Kommentar, sondern euren ääähmmm ja genau+ Grüsse Podcast.
    Schreibt doch lieber, da lasst ihr die ääähhms und ja genaus wenigstens weg.Ich hab mir mal die Mühe gemacht Jakob’s äähmms zu zählen,so hat das Hören einen Sinn gehabt. Es waren 125 !!! Holzi is nicht viel schlechter.
    Wie die Eisbären gespielt haben weiß jeder der es wissen will,der Rest ist Gestammel. Überhaupt kein Vergleich zu Hauptstadteishockey,sagt euch das keiner???? Wenigstens ist die Katze weg und auf dem Tisch wird auch nicht mehr geprügelt….
    Kein X oder so ,darum auf diesem Weg.
    Keine Grüße.

    Antwort
    • Danke für dein freundliches Feedback. Keine Grüße zurück 🙂

      Antwort

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