Spielbericht: Iserlohn vs. Eisbären
Dieser Spielbericht macht mir zugegebenermaßen große Freude zu schreiben. Es war ein Spiel, welches so viel zu bieten hatte und wo sicherlich einige Fans zu Hause zunächst verzweifelt gewesen sein werden. Und ich möchte nicht leugnen, dass ich zunächst auch überrascht war, über die extreme Dominanz der Gastgeber.
Man konnte durchaus erwarten, dass das Spiel für unsere Eisbären kein Selbstläufer wird – auch wenn das dem Kommentator der Partie bis jetzt noch ein Rätsel sein wird. Aber die Art und Weise wie die Roosters das Spiel angegangen haben, muss man als Gästefan mit großem Respekt wertschätzen.
Wir haben bis auf wenige Ausnahmen kein Land gesehen. Ich möchte aber auch nicht behaupten, dass unsere Jungs nicht gewillt waren, das Spiel konzentriert anzugehen. Es gab durchaus Momente, wo man sich klare und gefährliche Torchancen herausspielen konnte. Aber die Iserlohner waren wacher und gieriger in den Zweikämpfen. Auch in den Passentscheidungen waren sie schneller und zielstrebiger, sodass Phasen purer Dominanz entstehen konnten.
Dass das Spiel lange Zeit vom Spielstand her ausgeglichen blieb, war zum Teil begründet aus einer Mischung Glück (Lattentreffer von Cornel) und auch durch Jake Hildebrand, der wieder einiges an Chancen der Roosters zu Nichte machen konnte. Das Glück verließ uns dann im zweiten Powerplay der Gastgeber, welches eigentlich schlechter ausgespielt wurde als das erste. Letztendlich aber irrelevant, da man es kurz vor Ablauf der Strafe für sich ausnutzen konnte.
Das war ein doppelt ärgerlicher Moment. Einerseits schmerzen Gegentreffer immer, anderseits haben unsere Jungs dieses Unterzahl bis dato herausragend „gekillt“. Am Ende kannst du dir davon aber nichts kaufen und ehrlicherweise ging das Tor komplett in Ordnung. Die Roosters dominierten das erste Drittel. Der knappe Rückstand war für Eisbären mehr als schmeichelhaft.
Im zweiten Spielabschnitt merkte man den Eisbären den Frust deutlich an. Dieser resultierte in fast schon wütenden Angriffen, welche aber zunächst ungenutzt blieben sollten. Vor allem der Reihe um Noebels, aber auch die um Ty Ronning spielten einige hochkarätige Chancen heraus. Und dennoch waren es die Roosters, die einen Konter gnadenlos ausnutzen konnten. Somit hatten wir einen gewissen Ausgleich zum ersten Drittel, wo eine höhere Führung durchaus verdient gewesen wäre!
Danach entwickelt sich ein noch rasanteres und offeneres Spiel, weil die Eisbären sich offensiv immer präsenter zeigten. Am Ende war es doch tatsächlich ein Powerplaytreffer von Jaedon Descheneau auf Vorlage von Marcel Noebels – seit 6 Spielen wartend auf einen Scorerpunkt – der den erlösenden ersten Treffer erzielen konnte. Und es war ein regulärer Treffer, keine Kicking-Bewegung vorhanden!
Als dann einige Minuten später der mehr als sehenswerte Ausgleich durch Zach Boychuk gefallen war, hatten viele sicher Hoffnung, dass sich das Spiel nun schnell zu Gunsten unserer Jungs drehen würde. Allerdings hatten die Roosters aber auch unser Abwehrverhalten etwas dagegen! Viel zu einfach gingen die Gastgeber kurz vor Drittelende erneut in Führung! Das war leider völlig unnötig!
Im letzten Drittel versuchten die Iserlohner ihre letzten Reserven zu mobilisieren und den Sack somit zuzumachen. Das gelang nicht! Die Eisbären konnten den ersten vernünftigen Angriff im letzten Drittel durch Ty Ronning gnadenlos ausnutzen und das Spiel erneut ausgleichen. Dieses Mal gelang es den Gästen aber das Spiel komplett unter Kontrolle zu nehmen. Auch weil es den Gastgebern zunehmend an Kraftreserven fehlten.
Die restlichen Minuten dominierten die Eisbären das Spiel nach Belieben! Und gingen durch ein weiteres Powerplay verdient in Führung. Morgen Ellis war der Torschütze, aber nicht nur das, er war auch an zwei weiteren Toren als Vorlagengeber direkt beteiligt!
Auch nach diesem Treffer merkte man den Eisbären den absoluten Siegeswillen an! Die Roosters hatten im Prinzip keine Torchance mehr und eigentlich hätten die Berliner das Spiel viel früher entschieden müssen – zwei Treffer ans Gestänge! Aber egal, weil erneut Ellis ins verwaiste gegnerische Gehäuse einnetzen konnte!
Das war eine sehr reife Leistung unserer Mannschaft. Natürlich war es kein Glanzstück, aber danach fragt am Ende kein Mensch. Zudem brauchen die Roosters die Punkte viel dingender, als wir, was man von Anfang sehen konnte und dennoch fanden unsere Jungs einen Weg, diese Begegnung für sich zu entscheiden.
Bezeichnend waren auch die Interviews nach dem Spiel, wo sofort der Fokus auf das Spiel am morgigen Sonntag gegen Mannheim gelegt wurde. Das ist auch sehr wichtig, da die Adler doch tatsächlich ein Spiel gewinnen und drehen konnten. Es wird also ein hochinteressantes Spiel! Bis dato wünschen wir euch einen entspannten Samstag! 🙂
Foto (Titelbild): City-press GmbH
Wow,du/ihr leistet so tolle Arbeit!
Danke dir! 🙂