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Das Zwischenfazit – Was macht die Eisbären so stark?

Es fühlt sich an als hätte die Saison gestern erst angefangen und trotzdem liegt schon ein ganzes Drittel der Saison hinter uns. Zeit wird es also für die erste Drittelpausen-Analyse. Alex und Holzi schauen in zwei einzeln geschriebenen Analysen auf die sehr erfolgreiche bisherige Saison. Ihr erhaltet also zwei individuelle Meinungen unserer Jungs. Wer hat überzeugt, wer nicht? Welche Spieler sollten unbedingt mal zusammen spielen? Was klappt gut, was vielleicht noch nicht so sehr? Wir klären euch auf! Diskutiert gerne mit, in dem ihr die Kommentarfunktionen der Website oder der sozialen Medien nutzt. Wir sind sehr gespannt was eure Faktoren des Erfolgs und wer eure Schlüsselspieler sind.

Alex’s Analyse

Eigenlob stinkt bekanntlich sehr, aber im Prinzip haben sich unsere Erwartungen an den Kader bis dato vollends erfüllt. Dass dies bereits zu so einem frühen Zeitpunkt sehr Saison passieren wird, ist für uns aber dann doch überraschend. 12 Neuzugänge standen 13 Abgängen gegenüber. Eine gewisse Einspielzeit hätte man da durchaus erwarten können. Aber Pustekuchen!

Natürlich waren die ersten Partien spielerisch nicht das gelbe vom Ei. Gegen Ingolstadt und in Düsseldorf konnte man sich eher kämpferisch durchsetzen, beides Spiele, die man letzte Saison noch verloren hätte. In dieser Saison geht man mit 5/6 Punkten aus diesen Begegnungen heraus, auch ein Zeichen von Mentalität aber auch von erarbeitetem Glück.

Nach dem Sieg in Augsburg, folgten dann zwei unglückliche Niederlagen in Mannheim und Schwenningen. Bei den Adlern war man über weite Strecken eigentlich die bessere Mannschaft, nur die Effektivität im Abschluss war zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben. Bei den Wild Wings lief einfach nicht wirklich viel zusammen und zu Hause sind die Mannen von Steve Walker auf kleinem Eis auch eine Macht. Da kann man durchaus auch verlieren.

Was dann folgte, war eine kleine Machtdemonstration. Siege gegen Nürnberg, Iserlohn, Wolfsburg und Köln, allesamt mit mindestens 5 eigenen erzielten Treffern! Einfach nur Wow! Auch die danach folgenden Spiele waren nicht minder schlecht gespielt. Einzig gegen Bremerhaven blieb man ohne Punktgewinn und die sind ja bekanntlich auch nicht schlecht in Form.

Und das wichtige ist, dass man selbst bei den Spielen ohne voller Punkteausbeute, nicht schlecht gespielt hat. Man war nicht so effektiv wie noch in den Spielen, welche man klar und deutlich gewinnen konnte. Das ist aber auch völlig normal und verständlich! Man kann auch nicht jeden Gegner nach Belieben dominieren. Außerdem haben noch viele andere Kleinigkeiten Einfluss auf den Ausgang jeder einzelnen Partie, deshalb lieben wir diesen Sport auch so sehr!

Warum aber funktioniert unsere Mannschaft nach so wenigen Saisonspielen bereits so gut? Ich versuche dies jetzt kurz und bündig in verschiedenen Kategorien zu erklären:

Kategorie1: Das Trainerteam

Der mit wichtigste Punkt ist das Festhalten an Serge Aubin und Craig Streu als Trainergespann bei den Eisbären. Das Vertrauen in einer derart schwierigen und auch heiklen Situation in seine Trainer hat bei einer Spitzenmannschaft im Profisport wirklich Seltenheitswert! Die Erfolge, das Spielsystem und auch die Art und Weise der Kommunikation sprachen eindeutig für das Trainerteam. Drei spielerisch erfolgreiche Jahre schmeißt man durch ein extrem schlechtes Jahr einfach nicht hin und das hatte ganz, ganz große Klasse vom Management der Eisbären!

Und somit kannte mehr als die Hälfte der Mannschaft das Spielsystem von Serge Aubin in und auswendig, was natürlich einen enormen Einfluss auf das schnelle Formen einer charakterlich starken neuen Mannschaft hat.

Foto von Marco Leipold/City-Press GmbH

Kategorie 2: Die Transferpolitik

Wenn es nicht am Trainergespann liegt, muss es irgendwelche Diskrepanzen in der Mannschaft gegeben haben. Natürlich haben die zwei errungenen Meisterschaften einen automatischen Einfluss auf den Einsatz eines Teams, auch wenn das logischerweise von den Spielern immer verneint wird. Somit trennte man sich vermeintlich überraschend von den Topscorern wie White, Clark und Fiore. Aber auch andere Spieler, die in der Saison nur Mitläufer waren, mussten den Verein verlassen.

Und was wurde da nicht alles gemeckert: „Wie kann man nur solche Topspieler ziehen lassen?; Die haben doch keine Ahnung!“. Über immer noch vereinzelte „Hamburg-Connection will uns auflösen“-Kommentare wollen wir hier aus Niveaugründen gar nicht erst eingehen.

Wie bereits vor der Saison analysiert, hat man sich sehr clever verstärken können. Alle Spieler sind ohne Ausnahme eingeschlagen und haben auf Anhieb ihre Rolle im aubinschen System gefunden. Ein großer Vorteil an den Verpflichtungen war, dass fast alle Neuzugänge entweder die Liga (Tiffels, Ronning, Bergmann, Hildebrand) oder das Spielsystem von Aubin kannten (Wissmann, Byron). Das erleichtert die Teambildung enorm, was man nun auch eindrucksvoll jedes Spiel beobachten kann.

Man darf aber auch nicht unterschlagen, dass man bei der Auswahl der vertragsverlängerten Spieler (u.a. Wiederer, Veilleux) ein gutes Händchen bewiesen haben. Wieds Stärken und den Wert für seine Mannschaft beschreibt Holzi sehr gut in seinem Part.

Über Yannick seinen Wert für das Team haben wir auch schon in den letzten Jahren sehr viel geschrieben und gesprochen. Beide zeigen dies von Woche zu Woche auf beeindruckende Art und Weise!

Foto von Jan-Philipp Burmann / City-Press GmbH Bildagentur

Kategorie 3: Die Torhüter

Wenn man wir schon beim Lamentieren waren, so wurde es bei den Torhütern noch intensiver. Hier waren die skeptischen und/oder negativen Kommentare deutlich in der Mehrheit. „Wie kann man nur so einen durchschnittlichen Torwart verpflichten?; Der hat doch keine AHL geschweige denn NHL Erfahrung!; Der hat doch nur in Frankfurt gespielt!; Eine Spitzenmannschaft braucht einen Topimport!“. Die Liste derartiger Kommentare ist endlos!

Und natürlich waren auch wir uns nicht hundertprozentig sicher, ob die Verpflichtung von Jake Hildebrand die richtige war. Aber wir haben uns versucht der Lage sachlich zu nähern und haben schnell seine Stärken klar herausgestellt. Dass er nun derartig gut performt, habe aber auch ich nicht erwartet.

Mit Jonas Stettmer hat man schon frühzeitig in der letzten Saison ein sehr gutes Torwarttalent verpflichtet. Dass man die Verpflichtung bereits vor dem starken Finalauftritten getätigt hat, zeigt das sehr gute Scouting unserer Eisbären.

Kategorie 4: Das ausgewogene Spielsystem

Die Eisbären haben mit Abstand die beste und mit die effektivste Offensive der Liga. Aber sie haben auch die wenigsten Gegentore kassiert. „Offense wins Games and Defense wins Championships“ dieses Motto scheinen wir bereits jetzt perfekt umzusetzen.

Die herausragende Defensivarbeit zeigt sich vor allem im Penalty Killing. Zwar hat man dort „nur“ den drittbesten Wert mit knapp unter 90 Prozent, aber die Art und Weise, wie es gespielt wird, ist einfach derzeit überragend. Das Überzahlspiel ist dagegen noch ausbaufähig! Aber wiederum nicht untypisch unter Serge Aubin.

Kategorie 5: Das aubinsche Spielsystem im Allgemeinen (Auswärtsstärke)

Das Spielsystem unter Aubin ist geprägt von einem enormen läuferischen Aufwand. Das stellt einen hohen Anspruch an die spielerische Qualität und die Fitness der Mannschaft. Man muss bereit sein, für dieses System alles zu opfern und das war augenscheinlich letzte Saison nicht der Fall.

Wenn man diesen Einsatz zeigt, hat man aber auch gleichzeitig eine unfassbare spielerische Überlegenheit und automatisch eine hohe Motivation und Spielfreude, die den läuferischen Mehraufwand schnell vergessen lässt. Der wichtigste Part im aubinschen Spielsystem ist das Forechecking. Dieses führte bereits zu einigen erfolgreichen Torabschlüssen und sorgt generell für dieses Gefühl, dass die Eisbären sich gefühlt minutenlang im gegnerischen Drittel festsetzen können.

Aber auch die Rolle der Verteidiger darf man nicht unterschätzen. Sie müssen permanent die richtige Entscheidung im Aufbau treffen, der sich sehr variabel gestaltet. Auch beim Forecheck haben die Verteidiger eine tragende Rolle und unterstützen, wenn nötig, die Stürmer in den Bandenzweikämpfen. So gesehen beim 2:1 in Ingolstadt.

Diese perfekte harmonische Mischung macht für mich das Spielsystem unter Aubin so unfassbar effektiv. So ein schönes und intensives Eishockeyspiel können derzeit nur wenige Fans in der Welt bestaunen.

Das waren für mich die bisher wesentlichen Gründe für den erfolgreichen Saisonstart unserer Jungs. Nun folgen noch meine besten Spieler in den einzelnen Mannschaftsteilen und meine größte Überraschung:

Bester Verteidiger:

Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, weil alle von Wissmann bis Geibel ihren Part wunderbar spielen. Aber die größte Konstanz zeigt für mich Morgan Ellis. Ich finde es manchmal schade, dass genau solche Leistungen oft nicht gewürdigt werden, weil das Spektakel doch meist im Vordergrund steht!

Foto von Mathias Renner / City-Press GmbH Bildagentur

Bester Stürmer:

Ist für mich auch nicht einfach zu entscheiden. Natürlich besticht die Reihe um Noebels die letzten Wochen schon sehr. Aber für mich ist die Reihe Byron – Tiffels – Ronning/Eder über die gesamte Saison doch konstanter und spielerisch variabler unterwegs. Somit entscheide ich mich für diese komplette Reihe als „Stürmer der ersten Saisonphase“.

Bester Torhüter:

Ist natürlich Jake Hildebrand, aber Jonas Stettmer hat mich, wie die meisten anderen auch, sehr überzeugt! Er ist die klare Nummer 2 hinter Hildebrand. Nikita Quapp zeigt auch keine schlechten Leistungen, aber kommt an Jonas seine Leistungen derzeit nicht ran.

Größte Überraschung:

Ist Korbinian Geibel, der mittlerweile zum Stammspieler aufgestiegen ist und das nicht nur wegen der U-23 Regel! Er zeigt von Spiel zu Spiel reifere Leistungen und wird auch im Unterzahlspiel regelmäßig eingesetzt. Zudem sucht er auch immer wieder den Abschluss und scheut keinen Zweikampf. Weiter so!

Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur

Fazit:

Obwohl die Eisbären noch kleine Baustellen haben, sind sie zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison in einer herausragenden Verfassung. Wenn man die Baustellen nun noch weiter minimieren kann, dann steht der nächsten Meisterschaft fast nichts mehr im Weg. Aber Obacht! Die Konkurrenz ist stark und wir wissen alle, wie schnell es im Sport auch in die andere Richtung kippen kann.

Holzi’s Analyse

Das erste Saisondrittel lief aus meiner Sicht sehr gut. Wir sind gut in die Saison gestartet und haben uns relativ schnell als Top-Team etabliert. Dass das so schnell geht, hätte ich vor dieser Saison niemals erwartet. Ich denke mal, das geht vielen genauso. Meine Erwartungshaltung war, dass wir zur Deutschland-Cup-Pause in den Top 7, zum Jahreswechsel in den Top 5 und zum Hauptrunden-Ende in den Top 3 stehen. Diese Erwartungshaltung hat sich inzwischen natürlich geändert. Zum Jahreswechsel und zum Ende der Saison sollten es die Top 3 sein. Aktuell denke ich, dass diese drei Plätze zwischen Mannheim, Straubing und Berlin ausgemacht werden. Bremerhaven wird noch abrutschen, da bin ich mir sicher!

Zurück zu den Eisbären… Einen Top-Spieler des ersten Saisondrittels zu küren, ist aus meiner Sicht sehr schwer. Es gibt aktuell keinen Spieler, welcher komplett von der Erwartungshaltung abweicht. Weder ins positive, noch ins negative. Und das ist sehr erfreulich! Jeder Spieler bringt beständig seine Leistung (mit kleineren Ups and Downs, aber das ist völlig normal).

Ein Spieler, bei welchem ich aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskomme, ist Freddie Tiffels! Er hat zwar erst vier Tore geschossen (dafür hat er aber auch schon 14 Vorlagen gegeben), aber was er für eine enorme Energie auf das Eis bringt, ist der Wahnsinn. Immer, wenn er spielt, ist er präsent. Er harmoniert sehr gut mit Byron, Ronning und besonders mit Eder. Insbesondere im Penalty-Killing ist Tiffels überragend. Aus meiner Sicht hat er sich zu einem der drei besten Unterzahl-Stürmern der Liga entwickelt. Wenn es ums Forechecking im Penalty-Killing (PK) geht, ist er vielleicht sogar der Beste. Sein Partner in Unterzahl ist Tobi Eder, welcher natürlich auch seinen Teil dazu beiträgt.

Foto von Florian Pohl / City-Press GmbH Bildagentur

Tobi und Freddie ergänzen sich ausgesprochen gut, womit ich direkt zum nächsten Punkt übergehen kann: Das LineUp! Die Verletzung von Ty Ronning öffnete Eder die Tür, auch im 5 vs 5 mit seinem Kumpel Freddie Tiffels zusammenspielen zu können. Aus meiner Sicht gibt es für die Spiele nach der Deutschland-Cup-Pause drei Möglichkeiten. Entweder trifft Aubin die Entscheidung, wieder auf die altbewährte Reihe, bestehend aus Ronning, Byron und Tiffels zu setzen. Seine zweite Möglichkeit wäre, die zweite Reihe mit Eder, Byron und Tiffels zu besetzen, die es – wie erwähnt – auch sehr gut machen. In Reihe 3 könnte man Cormier und Heim einen echten Goalgetter an die Seite stellen. Ty Ronning könnte super in diese Reihe passen. Möglichkeit Nummer 3 wäre eine zweite Reihe aus Tiffels, Cormier und Eder zu stellen. Auch Cormier ist in der Lage, ein schnelles Tiki-Taka aufzuziehen. In dem Fall würde die dritte Reihe aus Ronning, Byron und Heim bestehen. Davon könnte Maxi Heim noch mehr profitieren als von einer Reihe mit Cormier und Veilleux, da sein Körperspiel noch mehr zur Geltung kommen könnte. Ich persönlich würde mich für die zweite Möglichkeit entscheiden, da ich denke, dass Cormier und Ronning sehr gut harmonieren könnten.

Zurück zu einzelnen Spielern… Manuel Wiederer!!! Zurzeit beweist er mal wieder eindrucksvoll, dass er einer der drei besten Defensiv-Stürmer der Liga ist. Wenn nicht sogar DER BESTE! In seinen 16 Spielen stand er bei gerade einmal 3(!) Gegentoren auf dem Eis. Das ist der ligaweite Topwert unter allen Stürmern mit mindestens 112 Minuten Eiszeit. Wiederer hat 224 Minuten gespielt! Das ist das doppelte. Ihn zu behalten, war ein äußerst wichtiger Schachzug von Richer. Sollte alles so kommen, wie ich mir das erhoffe, könnte er ab dem Spiel gegen Augsburg in einer Reihe mit Veilleux, welcher defensiv die letzten Jahre auch immer sehr stark war und für harte Arbeit bekannt ist, und Eric Hördler zusammen agieren. Eric Hördler hat in 70 Minuten Eiszeit auch gerade einmal ein Gegentor kassiert. Die drei in einer Reihe könnten eine sogenannte „Lock-Down“ Reihe bilden.

Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur

Lean Bergmann, welcher auch gut in solch eine Reihe passen würde, wird vermutlich das komplette zweite Saisondrittel fehlen. Daher wird er in meiner Zusammenstellung des LineUps erstmal nicht berücksichtigt. Sollte er aber irgendwann doch zurück ins LineUp zurückkehren können, würde ich ihn in die „Lock down“ Reihe neben Wiederer und Veilleux setzen. Gleichzeitig würde Mik (oder Nowak) den Platz als siebter Verteidiger verlieren.

Besonders hervorheben muss man natürlich auch unsere Top-Reihe, bestehend aus Pföderl, Boychuk und Noebels. Die letzten Spiele ist die Leistung ein wenig abgeflacht, was in einer langen Saison völlig normal ist. Bis dahin hat diese Reihe die ganze Liga zerschossen. Es spricht Bände, dass die beiden internen Topscorer Noebels und Boychuk heißen. Die drei sollten auch weiterhin zusammen auflaufen.

Auch die Defensive gefällt mir aktuell sehr gut. Unser Top-Duo aus Müller und Wissmann ist an guten Tagen das beste Verteidiger-Pärchen der Liga. Ben Finkelstein hat einen sehr großen offensiven Output. Defensiv hat er seine Probleme, das war aber zu erwarten. Um diese Probleme zu beheben, wurde ihm Julian Melchiori an die Seite gestellt, welcher zum Anfang des Jahres keine guten Leistungen abrufen konnte. Es wird aber immer besser. Das Pärchen Geibel / Ellis gefällt mir auch sehr gut. Morgan Ellis ist defensiv eine Bank. Dies hilft seinem Partner Geibel sehr. Er hat sich still und heimlich zur Stammkraft entwickelt. Eric Mik und Marco Nowak merkt man an, dass es in jedem Spiel um den Kaderplatz geht. Nowaks Spiel besteht aus Ups und Downs. Dies war mit weniger Spielpraxis zu erwarten. Defensiv hat er teilweise ein paar Probleme, dafür kreiert er offensiv immer mehr. Mik macht das, was man von ihm erwartet. Defensiv steht er solide und offensiv arbeitet er hart. Es wird interessant zu sehen sein, ob (wenn Ronning zurück ist) es eine Rotation zwischen Nowak und Mik geben wird oder ob Nowak wieder vollständig auf die Tribüne muss. Alle 3 Pärchen sollten weiterhin bestehen bleiben. Rayan Bettahar und Michael Bartuli gehören erstmal weiterhin nach Lausitz. In der DEL2 performen beide sehr stark. Rio Kaiser sollte irgendwann die Beförderung zu den Füchsen erhalten.

Zur Torhüterposition gibt es nicht viel zu sagen, oder? Jake Hildebrand macht einen herausragenden Job. Stettmer und Quapp nutzen die wenigen Chancen, die sie bekommen. Dieses Team sieht bemerkenswert ausbalanciert aus. Es macht extrem Spaß, der Mannschaft im Offensivspiel zuzuschauen, besonders wenn wir auswärts spielen! Zu Hause habe ich teilweise das Gefühl, die Spieler machen sich zu großen Druck, den Fans etwas bieten zu müssen.

Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur

Zum Abschluss meines Teils kommen wir zur Award-Verteilung für das erste Saisondrittel.

Bester Verteidiger:

Mein Top-Verteidiger ist der Kapitän Kai Wissmann. Klar hat er auch schlechtere Spiele. Trotz dessen sammelt er in mehr als jedem zweiten Spiel einen Scorer. Außerdem führt er ligaweit die +/- Statistik an. Seine Aufbaupässe haben teilweise NHL-Niveau! Kein Verteidiger kommt an diese Leistung ran.

Bester Stürmer:

Mein Top-Stürmer ist Zach Boychuk! In der internen Scorerwertung liegt er auf Platz 2. Er ist schnell, wendig und spielt sehr kaltschnäuzig. Nicht ohne Grund führt er die interne Torschützenliste an.

Bester U-23 Spieler:

Der Top-U23-Spieler ist für mich Korbinian Geibel, welcher sich – wie schon erwähnt – zur Stammkraft entwickelt. Sein aktuell einziger Negativpunkt ist, dass mit ihm offensiv wenig kreiert wird. Er stand bei gerade einmal 8 eigenen Toren auf dem Eis. Mik und Nowak, welche sich viel Eiszeit mit Geibel teilen, standen zusammengerechnet bei 20 eigenen Toren auf dem Eis. Das ist aber keinesfalls etwas, was ich bei einem U23-Verteidiger voraussetze, getreu nach dem Motto „Defense first“.

Bester Spieler (allgemein):

Mein Spieler der Saison „so far“ (bis jetzt) ist der oben erwähnte Freddie Tiffels. Den Titel als Stürmer der Saison verdient man sich mit vier geschossenen Toren nicht. Was er aber an Arbeit auf dem Eis leistet, ist überragend. Sein Unterzahlspiel, seine Energie und sein sehr starkes Spielverständnis erklären den Titel als Spieler der Saison bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Größte Überraschung:

Meine Überraschung ist Patrice Cormier. Seine Präsenz erinnert mich sehr an Louis-Marc Aubry. Hätte er eine größere Rolle im Team, würde er zu den Top-Stürmern der Liga gehören. Damit hätte ich nicht gerechnet. Meine Enttäuschung ist Michael Bartuli, von dem ich mir nach der Vorbereitung mehr erhofft hatte. Klar bekommt er aktuell sehr wenig Eiszeit, wenn er überhaupt spielt. Eiszeit verdient man sich aber durch gute Leistungen und die hat er in den ersten Spielen leider nicht ausreichend erbracht.

Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur

Abschließend muss ich noch einmal erwähnen, wie außerordentlich stark diese Mannschaft aktuell performt. Von Reihe eins bis vier, von Verteidigerpärchen eins bis zum überzähligen Verteidiger fällt fast jeder überwiegend positiv auf und erledigt seinen Job. An Serge Aubin festgehalten zu haben, war der beste Schachzug des Sommers. Richer hat im Sommer super Arbeit geleistet! Dieser Kader kann Meister werden.

Schlusswort

Natürlich können wir mit unseren Meinungen nicht für alle sprechen, daher hier nochmal die Bitte schreibt eure bisherige Einschätzung gerne hier in die Kommentare oder bei Facebook, Twitter, Instagram und Co. unter den jeweiligen Beitrag.

Hoffen wa mal dat die Saison weiterhin so jeil läuft und wa weiterhin an den 10. Titel gloobn können 😉👌

2 Gedanken zu „Das Zwischenfazit – Was macht die Eisbären so stark?

  • Angelika Füllert

    Das ist eine sehr gute Analyse und Zusammenfassung von Alex und auch von Holzi.
    Wir haben eine sehr gute Mannschaft und daß wir nicht alle Spiele gewinnen werden, ist auch klar. Auch das die einzelnen Spieler mal schlechtere Tage haben. Es sind auch nur Menschen. Ich freue mich auf die weitere Saison und auch auf weitere gut recherchierte und analysierte Artikel.

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  • Jannes Menze

    Nichts einzuwenden.
    Vielen Dank für eure Mühe!
    Hat richtig Spaß gemacht, das alles zu lesen.

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