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Transfer-Check Ty Ronning

(Foto von City-Press GmbH)

Neben den großen Analysen der einzelnen Mannschaftsteile wollen wir dennoch in diesem Format weiter den Blick auf die einzelnen Neuzugänge schärfen. Heute analysieren wir unsere neue Nummer 9 Ty Ronning. Viel Freude beim Lesen!

Was halten wir von der Verpflichtung?

Jakob:

Ty Ronning ist ein Spieler, den ich seit Anfang seiner Zeit in Ingolstadt verfolgt habe. Schneller Skater mit einem sehr gutem Schuss. Als dann aber klar war, dass die Eisbären noch einen rechten Flügel verpflichten würden, hatte ich ihn irgendwie gar nicht mehr auf dem Schirm. Ich dachte einfach, dass er zu gut und vielleicht zu teuer für den „Zweite-Reihe-Flügel“ ist.

Falsch gedacht! Ich war absolut überrascht als die Eisbären ihn plötzlich als Transfer bekannt gaben. Mein Wissenstand war, dass Ingolstadt alles geben wollte ihn zu halten und dass Mannheim ihn auch verpflichten wollte.

Das es nun die Eisbären geworden sind ist ein absoluter Traum der in Erfüllung geht. Ich bin von Ronning absolut überzeugt und denke, dass er ein würdiger Fiore Nachfolger ist.

Klar wird das, vorallem was das Standing bei den Fans angeht, sehr schwierig, immerhin war Fiore ja ein absoluter Publikumsliebling. Unseren geliebten „Gio“ wird es ja bekanntermaßen in die russische KHL ziehen.

Ronning soll laut unseren Kollegen aus Ingolstadt (Pantherholiker) aber ein absolut lieber und herzlicher Mensch sein, der auch gut im Team Anschluss findet und nicht nur mit den anderen Imports Kontakt sucht, sondern auch mit dem deutschen Spielern.

Meiner Einschätzung nach wird er zum Start in der zweiten Reihe eingesetzt werden, kann aber durch gute Leistungen durchaus auch ein 1.Reihen Winger werden.

Ich freue mich definitiv auf ihn!

Alex:

Mit diesem Transfer habe ich definitiv nicht gerechnet! Eigentlich hatte ich mich für die Verplichtung eines neuen rechtsschießenden Flügelstürmers auf eine deutlich längere Wartezeit eingestellt.

Dass es dann ausgerechnet Ty Ronning wurde, war für viele von uns sicherlich eine große Überraschung. Als interessierter Beobachter der Ingolstädter Saison war ich sehr angetan von seinen Leistungen. Er bringt vieles mit, was das „aubinsche“ Spielsystem in den letzten Spielzeiten ausgemacht hat – mit einem kleinen Schönheitsfleck letzte Saison!

Er ist ein schneller Skater, hat geschickte Hände und einen guten Abschluss, der vor allem in den Playoffs nochmal deutlich zielstrebiger wirkte. Nicht umsonst wollten die Ingolstädter Ty behalten und haben sicherlich auch kein schlechtes Angebot abgegeben.

Die Eisbären haben damit zunächst ihre Importstellen alle besetzt und verzichten somit auf den unsicheren NHL/AHL Markt zu warten, was ein guter und richtiger Schritt ist. Fast alle verplichteten Spieler kennen die Spielweise in der DEL, was vor allem bei den Importspielern sehr wichtig sein kann.

Ich freue mich genauso wie Jakob über diesen überraschenden Transfer und bin sehr gespannt, wie Ty in der nächsten Saison performen wird.

Gastbeiträge zum Wechsel

Fabian Huber (@Huababuar): „Stürmer der jedes DEL-Team bereichern würde“

Mit Ty Ronning bekommen die Eisbären einen Stürmer, der jedes DEL-Team bereichern würde.

Weil er in der AHL nur noch eine Art Versicherungsspieler für Ausfälle in den ersten beiden Reihen war, wagte der 25-Jährige früh den Schritt nach Europa. Schon bei seinem Debüt in Ingolstadt zeigte der Rechtsflügel dank seiner läuferischen Fähigkeiten keine Anpassungsprobleme an die große Eisfläche.

Die Geschwindigkeit ist Ronnings großer Trumpf. Er hat sich einen unverwechselbaren Laufstil mit schwerem Tiefpunkt angeeignet, kann eine Defensive bei langen Phasen in der Offensivzone durcheinanderwirbeln, liebt das Kreativspiel, sucht Eins-gegen-Eins-Situationen und ist trotz seiner geringen Größe unangenehm im Forecheck. Die fehlenden Zentimeter nutzt Ronning zu seinem Vorteil. Er windet sich aus Zweikampfsituationen, entgeht Checks großer Verteidiger.

In seinen 29 Auftritten für den ERC (elf Tore, zehn Vorlagen) harmonierte der US-Amerikaner vor allem mit Daniel Pietta. Im Powerplay fungierte er als Verteiler von der linken Halfwall. (=Bereich auf der linken Drittelseite meist zwischen Bullykreis und Bande)

Um ein klassischer Torjäger zu sein, fehlt Ronning ein wenig die Kaltschnäuzigkeit. Trotz magischer Hände und cleverer Einfälle hält er gelegentlich den Puck zu lange, verpasst den richtigen Moment für den Pass zum Nebenmann. Auf dem Eis mag Ronning manchmal eigennützig sein, in der Kabine hat er sich in seinem ersten Deutschland-Jahr sofort integriert – und zwar nicht, wie es üblich ist, in der reinen Importspielerclique, sondern vor allem im Kreis der jüngeren Deutschen.

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