Spielbericht: Finale Spiel 2
Die Eisbären verlieren das zweite Finalspiel in Köln mit 1:2 nach der ersten Verlängerung. Somit ist die Serie wieder ausgeglichen und wir haben eine Best-of-five Finalserie, in der es morgen in Berlin wieder bei 0 losgeht. Der Spielbericht erscheint deswegen so spät, weil man die eigenartige Wirkung dieses Kölsch Gebräus nicht unterschätzen sollte! 🙈 Zudem gestaltete sich die Heimfahrt mit dem ICE als sehr langwierig, bei der Umsteigezeit in Frankfurt hätten wir gut und gerne noch ein Drittel eines Löwenspiels erleben können. Irgendwann ergriff einem dann nach fast 24 Stunden auf den Beinen auch die Müdigkeit, in Kombination mit der großen Emotionalität wäre der Bericht nicht dermaßen sachlich formuliert worden! Dennoch wurde aufgrund des eben nachgeholten Schlafes keine einzige Szene des Spiels im Relive angesehen, alle Formulierungen in diesem Textwerk beziehen sich also auf Beobachtungen, die wir oben im Gästeblock gemacht haben und die das Kölsch nicht ausgelöscht hat!
Die Eisbären gingen mit nur einer kleinen Veränderung in die Partie. Einzig Maxim Schäfer übernahm die Position von Matej Leden. Die größere und schwerwiegende Veränderung kam allerdings schon sehr früh im Spiel. Kai Wissmann konnte die Begegnung nicht mehr fortsetzen, laut mir zugespielten Informationen eine unglückliche Aktion gegen sein Handgelenk. Von unseren Winkel oben im Gästeblock war die Szene kaum auszumachen, wir beobachteten nur, dass anschließend neben Jonas Müller Norwin Panocha zum Einsatz gekommen ist. Nun kannst du auf Ausfälle individuell reagieren, aber auf den plötzlichen Ausfall des wichtigsten Aufbauspielers eine gute Antwort zu finden, geschweige denn den Ausfall zu kompensieren, ist während des Spiels kaum möglich.
Und somit hatten die Berliner es mit zwei großen Baustellen zu tun. Zum einen mit dem Ausfall ihres Kapitäns und zum anderen mit einer erwartbar dominant aufspielenden Kölner Mannschaft. Die Kölner haben so überzeugend gespielt, dass auch einige angrenzende Kölner Fans, mit den man sehr freundlich in den Austausch gekommen ist, mehr als überrascht waren. Die Haie haben an diesen Abend ALLES in die Waagschale geworfen. Es war das Maximum, was sie in der Lage sind zu leisten und darauf möchte ich argumentativ aufbauen. Trotz dessen hat es an diesem Abend „nur“ für einen engen Erfolg in der Overtime gereicht. Am Ende ist es natürlich völlig egal, wie der Sieg zustande gekommen ist, aber dennoch sollte man dieses Argument als Motivation für die kommende Spiele im Hinterkopf behalten.
Die Gastgeber waren über das gesamte Spiel gesehen die aktivere Mannschaft. Sie waren die Mannschaft, die im Puckmanagement die besseren Entscheidungen getroffen haben. Die Eisbären ließen sich sichtlich von der berauschenden Atmosphäre in Köln beeindrucken. Auch wenn man sich von Drittel zu Drittel steigern und am Ende genauso viele Torchancen erspielen konnte wie die Kölner, hatte man an dem Abend irgendwie nie wirklich das Gefühl, dass die Eisbären hier etwas mitnehmen könnten. Und dennoch war man nicht chancenlos. Es fehlte gestern einfach die Entschlossenheit, sowohl in den Zweikämpfen, in den Passentscheidungen und auch die nötige Effektivität im Abschluss. Alles Dinge, die die Eisbären bislang so stark gemacht haben und auch morgen wieder stark machen werden, da bin ich fest von überzeugt!
Am Ende des Tages ist es sogar ein beruhigendes Gefühl, dass man auch noch verlieren kann und sich somit eine spannende Finalserie entwickelt. Es wäre irgendwie auch langweilig, wenn man einfach so von den Ergebnissen her durch alle Serien fliegen würde. Entscheidend wird morgen sein, dieses Spiel zu vergessen. Das wird man schon mit dem schnellen Abgang in die Kabine gemacht haben! Wenn man sich wieder auf die eigenen Stärken konzentriert, dann steht morgen einer positiven und erfolgreichen Antwort nichts im Weg! Man muss immer auf sich selbst schauen, natürlich wird auch Köln morgen alles dran setzen, diesen Schwung mit nach Berlin zu nehmen. Unterstützt werden sie dabei von einem Sonderzug. Dennoch bleibe ich dabei, wenn sich unsere Jungs auf sich und ihre Stärken besinnen, sind sie kaum zu schlagen. Eine Niederlage kann dabei sogar nützlich sein, sich wieder zu fokussieren!
Und selbst wenn Kai ausfallen sollte, hat man nun die Gelegenheit diesen Ausfall taktisch einzubauen. Es wäre ein schwerwiegender Ausfall, aber dass wir solche Ausfälle als Mannschaft kompensieren können, haben wir unter Aubin mehr als nur einmal eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Am besten wäre natürlich, dass er morgen irgendwie wieder auflaufen kann!
Wir wünschen euch nun noch einen schönen restlichen Ostersonntag im Kreise der Familie und morgen viel Freude beim Verfolgen der Partie. Wir lesen uns dann dieses Mal wieder kurz nach dem Spiel, mit einem Bericht aus der S-Bahn! 😌
Titelbild: City-press GmbH