Spielbericht und kurzer Rückblick
Nach langer Krankheit, die mich quasi den ganzen bisherigen Dezember ausgebremst hat, keimt in mir wieder die Motivation auf, Spielberichte und Artikel zu verfassen! 💪 Diesen Text hatte ich eigentlich vor 7 Tagen schon angefangen zu schreiben, aber dann kam die Krankheit nochmal abgeschwächt zurück. Nun wird der Bericht aber zu Ende geschrieben, der erste Spielbericht im Monat Dezember! Ich freue mich wirklich sehr darüber!
Die Eisbären haben in den letzten Wochen ganz schön zu kämpfen. Situationen, die im Oktober für die Eisbären noch positiv ausgegangen sind, verlaufen nun weniger gut. Wenn man die Belastung der ersten Monate nochmal genauer betrachtet, dann mag es auch kaum verwundern, dass irgendwann einmal eine schlechte Phase folgen musste. Vor allem wenn man bedenkt, wie herausragend wir durch die ersten Wochen gekommen sind. Da wirkt so eine Phase mit weniger guten Ergebnissen und Leistungen logischerweise wie ein harter Schlag. Wir haben uns natürlich dankend an die erfolgreichen Ergebnisse gewöhnt! Ich kann auch verstehen, dass manch ein Fan unzufrieden ist.
Aber das gehört zu einer langen Eishockeysaison dazu. Und wenn man ehrlich ist, gab es auch in der sehr guten Phase etliche Spiele, die hätten andersherum verlaufen können. Viele Spiele wurden erst in der Overtime entschieden. Dennoch war das Auftreten ein anderes. Man spielte mit viel Energie und Leidenschaft, man fand immer Wege Spiele noch positiv zu gestalten. Dieser letzte Wille ist nun abhanden gekommen oder einfach nicht mehr abrufbar.
Das mag viele Gründe haben. Zum einen merkt man eine enorme körperliche aber auch mentale Belastung bei den Spielern. Entscheidungen werden zu spät getroffen. Wege, die vor wenigen Wochen noch gelaufen wurden, werden nun nicht mehr in letzter Konsequenz gegangen. Das kann mit der Belastung zu tun haben. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass wir lange Zeit nur mit 5 Verteidigern agieren mussten. Zudem fehlte Ronning zu Saisonbeginn. Lange Zeit konnte das durch das Team aufgefangen werden. Aber einige Spieler kamen somit auf enorme Eiszeiten.
Das erhöht auch das Verletzungsrisiko. Dieses Problem haben aber die meisten Teams um Weihnachten herum. Viele haben punktuelle Ausfälle. Dennoch waren die Ausfälle über die gesamte Saison gesehen schon enorm und sind es im Prinzip auch weiterhin. In den letzten Wochen waren immer 5-6 Spieler nicht einsatzbereit. Zudem wechselte das Personal, welches sich hinter dieser Zahl verbirgt, es fielen also nicht über Wochen dieselben Spieler aus, wie es noch zu Saisonbeginn der Fall war. Somit muss das Line-Up quasi von Spiel zu Spiel verändert werden.
Zudem muss man sagen, dass der Ausfall von Mitch Reinke schon enorm schwer wiegt. Aubin ist dafür bekannt klare Rollen im Team zu verteilen. Vor allem die verschiedenen Verteidigerpaare haben eine klare Funktion im Spielsystem, auch wenn man manche meinen, dass die Verteidiger keine große offensive Rolle spielen. Das ist definitiv nicht der Fall. Und Reinke hatte eine dieser klaren Aufgaben, die er auch qualitativ umsetzen konnte. Diese Rolle können Galipeau und Niemeläinen nicht im Ansatz übernehmen. Und somit scheint die komplett gewachsene Struktur verloren gegangen zu sein und das wirkt sich natürlich auch auf das Offensivspiel aus! Man muss nur beobachten, wie oft in letzter Zeit die Verteidigerpaare durchgewechselt wurden. Man versucht eine neue Struktur aufzubauen, das benötigt allerdings Zeit!
Einige andere Spieler scheinen sich derzeit ein wenig „zu verstecken“ und liefern schon die gesamte Saison nicht ihr vollen Leistungspotential ab. Die Liste ist leider recht lang: Blaine Byron, Yannick Veileux, Freddy Tiffels, Marcel Noebels und auch Zach Boychuk, wobei dieser mit Leo und Ty wirklich sehr gut harmoniert hat. Das konnte lange Zeit durch überragende Leistungen anderer Spieler ausgeglichen werden. Darauf kann man sich als Gegner aber irgendwann leicht einstellen. Hier muss das Secondary Scoring in den kommenden Wochen deutlich produktiver werden!
Ein weiterer allgemeiner Grund ist der Umstand, dass wir unter Aubin schon immer besser auf fremden Eis waren. Im Dezember hatten wir aber mehr Heim- als Auswärtsspiele. Diesen Umstand sollte man durchaus nicht vernachlässigen. Dennoch wäre es schön, wenn man auch zu Hause anfangen würde Wege zu finden, wieder erfolgreicher zu spielen. Und da können wir uns alle gewiss sein, keiner ist mit dieser aktuellen Situation zu frieden. Da heißt es sich nun gemeinsam wieder rauszukämpfen! Und somit haben wir den perfekten Bogen zur heutigen weihnachtlichen Partie in Wolfsburg geschlagen!
Ob es nun daran lag, dass es ein Auswärtsspiel war oder man generell einen Weg gefunden hat, wieder mehr Energie aufs Eis zu bringen, wird man erst am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die Wild Wings sehen. Aber es war schon offensichtlich, dass die Eisbären sich einiges für die Partie vorgenommen haben. Leider übertrieb man es in manchen Phasen und fiel defensiv in mehreren Szenen komplett durch. Mit etwas Glück und einem mehr als souveränen Jonas Stettmer überstand man diese gefährliche Phase. Wie bereits weiter oben analysiert, wäre das in anderen Spielen im Dezember sicher nicht der Fall gewesen.
So hatten die Eisbären die Chance, selbst offensiv für Gefahr zu sorgen. Mit dem ersten Überzahlspiel war es entweder Kai Wissmann oder Leo Pföderl mit dem Führungstreffer. Bezeichnend, dass beide an dem Treffer beteiligt waren. Beide haben auch in der schwierigen Phase der letzten Wochen weiter punkten können. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel mit unterschieden Drangphasen beider Teams. Dennoch merkte man, dass Selbstbewusstsein bei den Eisbären von Drittel zu Drittel wieder stärker zunehmen konnte.
Im zweiten Drittel waren zunächst die Eisbären die gefährlichere Mannschaft. Anschließend schafften es die Gastgeber den Druck auf das Gehäuse von Jonas Stettmer immer weiter zu erhöhen. Aber das sollte auch nicht verwunderlich sein. In einem Heimspiel an Weihnachten möchte man einen Rückstand gerne schnell egalisieren. Die Chancen waren zwar nicht schlecht, aber die hundertprozentigen Einzelläufe, wie im ersten Drittel waren nicht dabei. Die Eisbären verteidigten als Team deutlich stabiler.
Als man die kleine offensive Drangphase der Wolfsburger überstanden hatte, waren es die Eisbären, die wieder mehr offensive Aktionen produzieren konnten. Eine von diesen konnte Zach Boychuk zum zweiten Treffer am heutigen Abend ausnutzen. Danach waren die Eisbären fast wie ausgewechselt. Spielzüge wirkten wieder deutlich flüssiger. Ein weiterer Treffer blieb den Eisbären im zweiten Drittel aber verwehrt!
Im Schlussabschnitt konnte man dann aber den Sack vermeintlich zu machen. Eishockey kann so einfach sein. Bully klar gewonnen, Jonas Müller dementsprechend mit etwas Platz an der blauen Linie, der Handgelenkschuss wird dann von Marcel Noebels geschickt ins Tor abgefälscht. Somit haben mit Boychuk und Noebels zwei Spieler treffen können, die ich eingangs im Artikel ein wenig in die Pflicht genommen habe!
Zudem kehrte heute auch Lean Bergmann zurück ins Line-Up, was man energetisch deutlich gemerkt hat. Wenn nun Gabriel Fontaine hoffentlich zeitnah zurückkehren wird, kann man auch offensiv wieder mit vier starken Offensivreihen antreten. Ein Thema, welches ich anfangs im Artikel geschickt umgangen bin, ist die Torhüterthematik. Man kann es leider nicht von der Hand weisen, dass Jake derzeit nicht der Rückhalt für das Team darstellen kann, wie es noch in der letzten Saison der Fall war. Jonas hat sich in den letzten Wochen still und heimlich zur Nummer 1 gemausert! Wir sind gespannt, ob das auch das Trainerteam so interpretiert. Das Nächste Spiel wird darüber Aufschluss geben können.
Genießt nun den letzten Weihnachtsabend. Ich schreibe im Namen des ganzen Puckgeflüster-Teams. Wir hoffen sehr, dass ihr ein besinnliches Fest feiern und ihr die Zeit mit euren Liebsten in vollem Umfang genießen konntet. Wir sehen und lesen uns dann am Samstag wieder! ☺️