Vorberichte

CrossCheck mit München und Nürnberg

In diesem euch nicht unbekannten Format werfen wir einen Blick auf die kommenden Gegner unserer Eisbären Berlin. Leider ist es aus Zeitgründen schon nicht einfach, den Spielbericht in Regelmäßigkeit zu verfassen. Genauso sieht es auch bei den Vorberichten aus. Deswegen verzeiht es uns bitte, wenn wir es nicht schaffen, für jedes Wochenende einen Vorbericht zu schreiben. 

Die Saison ist noch frisch und die Eisbären haben einen soliden Start in die Saison hingelegt. Im Prinzip gab es nur einen Aussetzer. Ausgerechnet im bis dato einzigen Heimspiel bot man den eigenen Fans eine unterirdische Leistung. Das mag viele Gründe haben, über die man als Außenstehender nur Vermutungen aufstellen kann. Es gab im Vorfeld des Spiels viele Feierlichkeiten: die Meisteringe wurden vergeben, Jake Hildebrand wurde stolzer Papa und die Bannerzeromonie darf man hier auch nicht unterschlagen. Dementsprechend „verkatert“ wirkte dann der Auftritt mit Fehlern, die im Normalfall nicht die Regel darstellen. 

In den beiden folgenden Auswärtsspielen in Schwenningen und Straubing – beides keine Lieblingspielsorte unserer Eisbären – zeigte man dann aber wieder solide Leistungen und erspielte sich starke 4 Punkte. Man hätte durchaus die Befürchtung haben können, dass die Eisbären zu eine Art Aufbaugegner zweier schwach gestarteter Ligakonkurrenten werden könnte. Das war aber nicht der Fall! Und dass obwohl man mit 7 verletzten Spielern schon eine hohe Belastung für die verbliebenen Leistungsträger gespürt hat.

Über die Eisbären

Und damit kommen wir auch schon zur vertieften Analyse der Form unserer Jungs. 7 Ausfälle ist eine Hausnummer! Mit Ronning und Noebels – und natürlich auch Eder – fehlen uns drei herausragende Stürmer, aber noch viel dramatischer ist die Situation in der Verteidigung. Mit Geibel, Nowak, Kaiser und Neuzugang Niemeläinen fallen hier gleich vier Spieler aus, was zur Folge hat, dass man im Prinzip schon seit dem Beginn der CHL nur mit 5 Verteidigern spielen kann. Einzig in drei der bisherigen 9 Pflichtspiele konnte Markus Niemeläinen diese Situation ein wenig entspannen, eher er in Iserlohn unglücklich mit dem Kopf auf Kante der Polsterung der Plexiglasscheibe geknallt ist. Das sah schon beim Hinsehen sehr schmerzhaft aus! 

Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die anderen Verteidiger diese Lücke schon seit geraumer Zeit schließen müssen. Dies spiegelt sich auch in den ligaweiten Eiszeiten wider. Kai Wissmann und Jonas Müller sind in dieser Kategorie absolute Spitzenreiter der Liga. Kai kommt zum Beispiel schon auf 2 Stunden und 9 Minuten Eiszeit, das ist ein extrem hoher Wert. Er hat somit mehr als 2 komplette Spiele in den bisher nur 5 Ligaspielen absolviert. Ein Wahnsinns Wert! Das wirkt allerdings auch ein erhöhtes Risiko sich selbst zu verletzten oder eben auch mal die Konzentration zu verlieren, wie es bereits gegen Augsburg das ein oder andere Mal passiert ist.

Im Sturm hat man sich wieder einmal dafür entschieden, die Last auf drei gestandene Reihen zu verteilen und die Nachwuchsspieler in eine eigenständige Reihe zu stecken. Am Ende des Tages bedeutet das meistens, dass man nur mit drei Reihen durchspielt, was auch für die Stürmer eine größere Belastung bedeutet. Man muss aber auch festhalten, dass in den letzten beiden Spielen auch die Nachwuchsreihe den ein oder anderen Wechsel bekommen hat, und sie dann eine solide Arbeit geleistet haben. Dennoch war die Verteilung von Schäfer und Hördler bis zum Augsburgspiel auf die gestandenen Reihen deutlich besser und effektiver. Da werden wir dann sicherlich auch wieder hinkommen, wenn Ronning und Noebels wieder dabei sind.

Lange Rede kurzer Sinn! Die Eisbären präsentieren sich trotz der vielen Ausfälle sehr gefestigt und können auch auf Rückschläge reagieren. Der große Rückschlag war natürlich das Augsburgspiel, aber die beiden frühen 2 Torerückstände in den letzten beiden Spielen hätten durchaus die Mannschaft komplett brechen lassen können, haben sie aber nicht! 

Über Specialteams und sonstige statistischen Werte sollten wir bei so einem frühen Zeitpunkt der Saison noch nicht im Detail sprechen. Wir hoffen einfach, dass bereits beim heutigen Spiel in München wieder 1-3 Spieler wieder zurückkehren werden – Hoffnungen gibt es bei Geibel, Ronning und Niemeläinen!

Über München

Die roten Bullen sind am heutigen Abend unser erster Gegner. Die Partie findet im neuen SAP-Garden statt und wie kaum anders zu erwarten, gibt es auch noch am Spieltag selbst noch etliche Tickets zu kaufen. Das ist bei einem Topspiel mit Fanzug der Gästemannschaft leider ein Armutszeugnis! Das DEL-Debut in der neuen Halle konnten die Münchner gegen die Grizzlyz aus Wolfsburg erfolgreich gestalten. 

München hat sich bislang als einziges DEL-Team schadlos gehalten und alle ihre vier Spiele ohne Punktverlust gewonnen. Am Ende zählen nur die Punkte und die Erfolge, so ist es in fast allen Sportarten. Über die Art und Weise, wie die Ergebnisse zustande gekommen sind, fragt am Ende keiner mehr nach! Dennoch blicken wir mit interessanten Auge auf die bisherigen Ergebnisse.

Gestartet ist man mit einem furiosem 7 zu 5 Erfolg in Iserlohn, gefolgt vom einen knappen Sieg in Frankfurt (3:2) und einem vermeintlich deutlichen 6:2 in Straubing – wobei die letzten beiden Treffer Emptynet Goals waren! Und auch der Homeopener im neuen Garden verlief defensiv nicht wirklich souverän. 4 Gegentore musste man hinnehmen. Und hier liegt somit auch die größte Hoffnung für unsere Eisbären. Bereits in den letzten Jahren lag uns die offensive Spielweise der Gastgeber. Sodass hier große Chancen bestehen, dass man auch dieses Jahr daran anknüpfen kann. Dennoch hat München bereits zu einem so frühen Zeitpunkt der Saison eine Art Siegergen in sich, das kann aber am Ende auch nur Glück gewesen sein. Die Saison ist für solche Schlüsse einfach noch viel zu jung!

Aufpassen müssen die Eisbären definitiv auf die Offensivreihe um DeSousa, Neuzugang Hirose und Markus Eisenschmid, wobei letzterer bislang punktetechnisch nicht von dem glanzvollen Aufspielen seiner beiden Reihenpartner profitieren konnte. DeSousa und Hirose haben bisher zusammen 9 Tore! erzielt. Somit stolze 40 % aller Münchner Tore. Aber es konnten sich auch bereits 11 weitere Spieler in die Torschützenliste eintragen, was ein sehr starken Wert darstellt. 

Es wird also logischerweise kein einfaches Spiel, aber es wird auch kein unmögliches Unterfangen! Die Glaskugel 🔮sieht bei diesem Spiel einen knappen 4:3 Erfolg für unsere Eisbären!

Über die Nürnberger

Die Ice Tigers sind überraschend gut in die neuen Saison gestartet. Mit 8 Punkten befindet man sich derzeit auf Platz 6 der Tabelle nur 2 Punkte hinter den Eisbären. Gerade die Offensivreihen konnten bislang sehr überzeugen. Mit 22 eigenen erzielten Treffern stellt man die zweitbeste Offensive hinter den roten Bullen aus München. Defensiv gesehen hat man unter den Top 8 Mannschaften derzeit allerdings den schlechtesten Wert mit 17 Gegentreffern. 

Es wird also viel Spektakel bei den Spielen mit Nürnberger Beteiligung geboten. Man muss auch dazu sagen, dass die Siege bislang eher gegen Mannschaften errungen wurden, die noch nicht so gut in die neue Saison gestartet oder auf dem selben spielerischen Niveau angesiedelt sind. Die beiden Niederlagen kassierte man zudem auf fremden Eis, wobei diese jeweils mit nur einem Tor Differenz sehr knapp ausgefallen sind. Gerade in Mannheim konnte man die Startruppe bis zum Ende extrem ärgern. 

Die Ice Tigers sind somit ein Team, was man nicht unterschätzen sollte. Aber mit einer über 60 Minuten konzentrierten Leistung sollten die Eisbären zu Hause die Oberhand behalten. Vor allem im Rückblick auf das Auftreten im ersten Heimspiel werden die Eisbären sehr gewillt sein, eine Reaktion zu zeigen! Dennoch wird das kein einfaches Unterfangen. 

Ein besonderes Augenmerk muss man auf Barratt, McKenna, Graber und Maier legen. Diese 4 Importspieler haben einen Sahnestart hingelegt und waren an 15 der 22 Nürnberger Treffer direkt beteiligt. Die Glaskugel 🔮sieht einen 6:3 Erfolg für unsere Eisbären.

Fazit

Die Eisbären erwartet dieses Wochenende die zwei bisher offensivstärksten Teams der Liga. Man wird nicht alles verhindern können, aber wenn man sich auf die eigenen Stärken besinnt und sich genauso wie in Straubing und Schwenningen nicht von Rückschlägen aus dem Konzept bringen lässt, könnte es ein sehr erfolgreiches Wochenende werden. Wir wünschen euch nun ein grandioses Eishockeywochenende und allen Auswärtsreisenden eine angenehme Fahrt!

Bilder: City-Press GmbH

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert