Cross Check mit Frankfurt und Bremerhaven
Eine weitere Kalenderwoche als Tabellenführer der Penny-DEL neigt sich dem Ende entgegen und ein weiteres Eishockeywochenende steht unmittelbar bevor. Somit ist es wieder Zeit für unseren nächsten Cross Check. Dieses Mal bestreiten die Eisbären zunächst am heutigen Freitag am Main in Frankfurt ihr 8. Auswärtsspiel und am Sonntag das Heimspiel gegen die Fischtown Pinguins aus Bremerhaven.
Player to watch bei unseren Eisbären ist zumindest in Frankfurt Jake Hildebrand, Jake ist nicht nur in Berlin eingeschlagen, sondern kehrt an diesem Abend an seine alte Wirkungsstätte zurück. Also steht er gleich doppelt im Fokus, denn bereits bei den Löwen war er ein absoluter Publikumsliebling!
Über die Eisbären
Beste Offensive, beste Defensive. In vielen Bereichen dominieren derzeit die Eisbären die Liga. Fast folglich grüßt man seit bereits drei Spieltagen von der Tabellenspitze. Und dennoch ist nicht alles gold was glänzt, aber das ist auch völlig normal zudem noch immer frühen Zeitpunkt in der Saison.
Gerade gegen die Straubing Tigers kehrte ein gewisser Schludrian in das Auftreten der Mannschaft ein. Sehr viele Fehlpässe aus dem eigenen Drittel heraus, meistens deshalb, weil es dann doch eher der schönere kompliziertere Aufbaupass sein sollte. Gegen München fand man dann aber die passende Reaktion und kehrte zur einer gewissen spielerischen Dominanz zurück, die schon sehr beeindruckend ist.
Und das ist auch sinnbildlich für das komplette Auftreten in dieser noch jungen Saison 23/24. Man möchte die Schmach der letzten Spielzeit gänzlich vergessen machen. Und deshalb sagen auch die Spieler, dass die Reaktion auf das vermeintlich schwächere Spiel gegen Straubing nach so einer schrecklichen Saison umso deutlicher und konsequenter ausgefallen ist. Allerdings muss man auch sagen, dass es uns München schon einfacher gemacht hat als die anderen bayrischen Gäste vom letzten Freitag.
Dennoch muss man den amtierenden Meister erst einmal derartig auseinandernehmen, wie es die Eisbären getan haben. Es dürfte nicht verwundern, dass alle Eisbärentreffer aus dem Slot gefallen sind. Mit 136 Schüssen und 36 Toren (von 44! insgesamt) aus dem Bereich zwischen den beiden Bullypunkten ist man in beiden Statistiken mit Abstand ligaspitze! (Werte von https://www.leaffan.net)
Und mittlerweile sollten die Gegner das wissen und analysiert haben. Trotzdem können sie es derzeit nicht verteidigen. Es war sowieso schon immer ein Markenzeichen des aubinschen Spielsystems den Slotbereich besonders in den Fokus zu nehmen.
Gepaart mit vielen weiteren positiven Aspekten (Einschlagen der Neuzugänge, konsequentes Verhalten vorrangig in den Bandenzweikämpfen, Spielwitz, grandioses Penalty Killing, Schusseffizienz, usw…) sind die Eisbären momentan das Maß aller Dinger in der Liga. Aber dennoch bleibt es spannend in der Tabelle und daran wird sich auch in den kommenden Wochen wenig ändern. Wenn die Eisbären weiter ansatzweise so auftreten und noch Fehler abstellen, werden sie weiter ein Wort um die ersten drei Plätze mitreden!
Spiel am Freitag in Frankfurt
Die Frankfurter hatten einen schweren und holprigen Start in die neue Saison. Das lag unter anderem aber auch dem Niveau der Gegner. Beim ersten Spiel konnte das allerdings eher nicht der Fall sein, weil man leider bei Iserlohn dieses Jahr wenig an Qualität erkennen kann. Das erste Heimspiel ging dennoch mit 2:3 verloren. Allerdings muss auch immer bedenken, wie schwer das erste Punktspiel nach einer derart langen Pause zu absolvieren ist.
Danach folgten zwei Siege in Straubing und zu Hause gegen Bremerhaven. Anschließend bestritt man gegen Straubing, Mannheim und München gleich drei Spiele gegen entweder wie Topmannschaften spielende Gegner oder welche die es zumindest auf dem Papier sein müssten / könnten. Alle drei Spiele gingen verloren, allerdings nicht wirklich sang und klanglos.
Zum Beispiel stand es bei der 2:5 Niederlage in München lange Zeit 2:2, erst durch das klare 3:0 im letzten Drittel konnten die Roten Bullen das Spiel doch deutlich für sich entscheiden. Was ich damit verdeutlichen möchte: die Frankfurter waren nie wirklich chancenlos. Nach diesen drei Niederlagen folgten erstmal 4 Siege am Stück, ehe man dann gegen das nächste aktuelle Topteam aus Wolfsburg wiederum knapp verloren hat.
Aber auch die Siege sind nicht immer eindeutig ausgefallen. Ok gegen Düsseldorf und Nürnberg waren die Siege schon klar, dennoch kassierte man in diesen beiden Spielen auch 5 Tore insgesamt. Das Frankfurterspiel ist also ein bisschen von Spektakel geprägt.
In der Offensive hat man wirklich sehr viel Qualität. Allen voran Carter Rowney (10 GP), Joseph Cramarossa (10 GP), Cody Kunyk (12 GP), Dominik Bokk (12 GP) und Cameron Brace (13 GP) haben in den letzten Wochen sehr an Fahrt aufgenommen. Mit 41 eigenen Treffern stellt man hinter den Eisbären die zweitbeste Offensive der Liga. Bei den Gegentreffern sieht die Sache dagegen fast komplett umgekehrt aus! Die 34 Gegentreffer sind gleichbedeutend mit dem sechstschlechtesten Wert in der Penny-DEL!
Und genau das Defensivverhalten stellt den Löwen derzeit ein Bein. Man befindet sich „nur“ auf den siebten Tabellenrang, wobei das für einen Aufsteiger im zweiten gefährlichen Jahr mehr als zufriedenstellend ist. Es wäre aber noch mehr möglich! Ich glaube es wird ein sehr offensiv geprägtes Eishockeyspiel werden mit dem besseren Ende für unsere Eisbären. Die Glaskugel sieht einen 5:3 Auswärtserfolg!
Player to watch:
Ist für mich Maksim Matushkin, welcher in der oberen Auflistung deshalb nicht zu finden ist, weil er kein Stürmer ist. Mit 7 Treffern und 4 Vorlagen ist er derzeit nach Phillip Bruggisser von den Fischtowns der produktivste Verteidiger. Mit den sieben Treffern ist er sogar der treffsicherste Verteidiger der Liga! Obacht Eisbären!
Spiel am Sonntag gegen Bremerhaven
Guter Saisonstart der Fischtowns Pinguine aus Bremerhaven, 7 Siege aus 12 Spielen macht nach der Tabelle vor den Freitagsspielen Platz 4 mit 20 Punkten, aber das kann Freitagabend schon wieder alles anders sein.
Bremerhaven hat viele Spieler diese Saison, die sehr gute Leistungen zeigen. Das Scoring verteilt sich gut über alle Reihen, natürlich haben Urbas und Jeglic mehr Anteile, aber trotzdem sind die Reihen dahinter nicht ungefährlicher. Man muss also beim Spiel am Sonntag auf alle Reihen achtgeben.
Auch die Verteidiger sind sehr gefährlich dieses Jahr: Bruggisser (5 Tore 7 Assists in 12 Spielen), Appendino in den letzten beiden Spielen 3-mal getroffen und dazu 5 Assists in 12 Spielen, ein alter Bekannter in Berlin namens Nicolas B. Jensen knüpft da an, warum die Eisbären ihn eigentlich geholt hatten (5 Punkte in 8 Spielen).
Bremerhaven ist diese Saison sehr gut besetzt und das zeigen sie bis jetzt auch. Zweitbeste Offensive vor den Freitagsspielen, das sagt vieles aus über die Reihen.
Torhüter Situation in Bremerhaven:
Franzreb ist lange verletzt und Gudlevskis gestern gegen Iserlohn auch nicht dabei, also stand zum ersten Mal der späte Neuzugang Ilya Andryukhov im Tor, ich weiß leider nicht, ob Gudlevskis geschont wurde für das Spiel gegen die Eisbären oder ob da doch eine Verletzung vorliegt, wenn Andryukhov am Sonntag spielen sollte, dann müssen die Eisbären sofort die Scheiben zum Tor bringen, denn das wird ein anderes Spiel als gegen Iserlohn und vielleicht kann man so Andryukhov schnell überwinden.
Bremerhaven nimmt sehr viele Strafzeiten, vielleicht schaffen die Eisbären daraus Kapital zu schlagen, da ihre Unterzahlquote auch nur im Mittelfeld liegt. Ja ich weiß das Powerplay der Eisbären ist bis dato auch nicht so überzeugend, aber vielleicht ändert sich das ja am Sonntag 😉
Wenn die Eisbären am Sonntag sowie gegen München spielen und man von der Strafbank wegbleibt – weil da hat Bremerhaven mit Urbas und Bruggisser 2 echte Spezialisten im Team – dann wird das ein schönes Hockeyspiel für alle Fans in der MB-Arena. Ich sehe momentan nicht das Bremerhaven uns aufhalten kann vor allem nicht zuhause in der eigenen Halle mit der HN Kurve im Rücken.
Mein Tipp: Sieg unserer Eisbären in regulärer Spielzeit.
Player to Watch:
Mein Player to Watch ist Jan Urbas, mit 8 Toren steht er ganz oben in der Torschützenliste und sein Schlagschuss ist Ligaweit bekannt, gerade im Powerplay. Spielt seit 2017 für Bremerhaven und Punktet seid dem immer Konstant, er ist für mich der Beste Stürmer im Kader der Pinguine und mit Ziga Jeglic hat er den perfekten Reihenpartner bei sich.
Line-Up / Wunschreihen (von Holzi)
Diese Woche gibt es für mich keinen Grund für große Veränderungen. Die Top-6 hat sich eingespielt und performt seit Wochen überragend.
Die Idee, Ty Ronning in Reihe drei zu stellen, hat sich erstmal erledigt. Dies wäre für mich eine gute Möglichkeit gewesen, wenn ein weiterer Spieler, welcher nicht unter die U23 Regel fällt, verletzt fehlen würde. Jetzt, wo alle (außer Bergmann) fit sind, spielen in Reihe drei und vier jeweils mindestens zwei gestandene Spieler (Cormier, Eder, Veilleux, Wiederer). Das reicht in den Bottom-Six völlig aus.
Eric Hördler erhält den Vorzug vor Michael Bartuli, da er mich im Eisbären Trikot aktuell mehr überzeugt.
Die Defensive setzt sich mal wieder von selber zusammen, da auch hier alle gut performen.
Im Tor sollte Jake Hildebrand wieder einmal beide Spiele bekommen. Er macht einen überragenden Job und spielt außerdem gegen seinen Ex-Verein.
Fotos (im Titelbild): City-press GmbH
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