AllgemeinVorberichte

Die Eisbären vor den bayrischen Tagen

Die aktuelle Lage bei den Eisbären

Sechs Siege in Folge haben die seit Wochen stark dezimierten Eisbären nun eingefahren. Vor dieser nahezu unglaublichen Leistung dieses charakterstarken Teams kann man einfach nur den Hut ziehen. Angesichts der anhaltenden Personalnot haben die Eisbären ihr sonst sehr offensives Spielsystem zuletzt angepasst und agieren auf dem Eis nun deutlich abwartender und dosierter in den Angriffen. Die Qualitäten des Teams werden so effizient wie möglich genutzt, um nicht unnötige Kräfte zu verschwenden. Als sehr wichtig erwies sich die Rückkehr von Verteidiger Mitch Reinke nach kurzer Verletzungspause. Obwohl er nicht gerade als Scorer bekannt ist, traf Reinke bei den Siegen gegen Wolfsburg und in Iserlohn.

Wenig überraschend ist Sportdirektor Stephane Richer noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden. Allerdings nicht wie von allen erwartet in der Defensive, wo vier Verteidiger langfristig ausfallen, sondern in der Offensive, wo mit Blaine Byron, Marcel Noebels und Patrick Khodorenko ebenfalls drei wichtige Leistungsträger lange fehlen. Seit heute ist daher Stürmer JeanSebastien Dea ein Eisbär. Der 31-jährige, 1,80 m groß und 79 kg schwer, wird definitiv neuen Schwung in den ausgedünnten Angriff der Berliner bringen. Dea bringt viel Erfahrung vor allem aus der AHL und der KHL mit. In der AHL gehörte er jahrelang zu den besten Scorern seiner Teams. Auch in der als sehr stark eingeschätzten und eher defensiv geprägten KHL kam er in der letzten Saison auf starke 31 Punkte (16 Tore, 15 Vorlagen). In dieser Saison lief es für ihn dagegen nicht mehr so gut. In 16 Spielen kam er auf nur drei Punkte (ein Tor, zwei Vorlagen). Allein diesem Umstand wird es auch zu verdanken sein, dass er für die Eisbären verfügbar und offensichtlich auch bezahlbar war. Dea scheint wie prädestiniert für die offensive Spielweise unter Serge Aubin zu sein. Vor allem sein starkes Skating und seine Wendigkeit sollten in der DEL ein großer Vorteil für ihn sein. Zudem gilt er als starker Spielmacher mit gutem Auge für den Mitspieler. Auch sein starker Handgelenkschuss war an seinen vorherigen Stationen gefürchtet. Dea unterschrieb einen Vertrag bis zum Saisonende und erhält die Rückennummer 17. Wir sind gespannt, ob er bereits morgen in München zum Einsatz kommen wird.

Zudem erreichte uns soeben eine weitere weitere frohe Kunde: Laut dem Berliner Kurier trainiert Blaine Byron seit Anfang der Woche wieder auf dem Eis und steht kurz vor seinem Comeback. Es kann gut sein, dass er bereits morgen beim Auswärtsspiel in der bayrischen Landeshauptstadt wieder seine Schlittschuhe für die Eisbären schnüren wird.

Verteidiger Mitch Reinke war am letzten Wochenende einer der Erfolgsgaranten der Eisbären. (Foto von Marco Leipold / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Gegner am Donnerstag: Red Bull München

Trotz eines großen Umbruchs im Sommer sind die Roten Bullen bislang DIE Enttäuschung der DEL-Saison. München steht mit fünf Siegen und sieben Niederlagen derzeit nur auf Platz neun. Die Ansprüche an der Isar sind bekanntlich deutlich höher. Neu-Trainer Oliver David bläst der Herbstwind bereits eiskalt ins Gesicht. Vor allem defensiv sind die Münchner eher ein Hühnerhaufen als ein Bollwerk. Einige Verteidiger weisen doch erhebliche läuferische Schwächen auf, welche die schnellen Berliner Angreifer nutzen könnten. Auch auf Grund der vielen Gegentoren und der wenig überzeugenden Leistungen von Ex-Eisbären-Goalie Mathias Niederberger haben die Münchner vor kurzem mit Antoine Bibeau einen erfahrenen Torwart nachverpflichtet. Offensiv haben die Red Bulls dagegen herausragende Qualitäten. Das Top-Duo der letzten Saison, Taro Hirose (13 Punkte) und Chris DeSousa (10 Punkte) führt auch in dieser Saison die Scorerliste von RB an. Ex-Eisbären-Stürmer Gabriel Fontaine agierte nach starkem Saisonstart zuletzt eher unauffällig und steht nach 12 Spielen bei sieben Punkten. Wir sind optimistisch und tippen daher auf einen 3:2-Auswärtssieg der Eisbären.

Taro Hirose ist mit 13 Punkten (3 Tore, 10 Vorlagen) der Topscorer von Red Bull München. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Gegner am Samstag: Augsburger Panther

Die Fuggerstädter haben derzeit, nach den Eisbären, den besten Lauf der Liga. Fünf Siege in Folge landeten die Panther und arbeiteten sich so in der Tabelle bis auf Platz sieben nach oben. Vor allem Ex-Eisbär Alex Grenier (15 Punkte) ist in absoluter Topform und erzielte am Sonntag gegen Frankfurt einen Hattrick. Die Panther überzeugen bisher aber vor allem mit ihrer Tiefe im Kader. Insgesamt neun Spieler kommen auf mindestens acht Scorerpunkte. Auch Stürmer Alexander Blank, der letzte Saison bereits in Düsseldorf überzeugte, kommt bereits auf beachtliche 13 Punkte. Im Tor steht mit Michael Garteig ein erfahrener DEL-Torwart, der mit einer starken Fangquote von 92,41 Prozent ebenfalls einen großen Anteil am Erfolg der Augsburger Panther aufweisen kann. Dem neuen Panther-Trainer Bill Peters, dem dank seiner menschlichen und humorvollen Art bereits viele Sympathien entgegenschlagen, ist es in kurzer Zeit gelungen, dem Team viel Selbstvertrauen und eine offensive Spielidee zu geben, die die Augsburger Fans begeistert. Wir glauben dennoch weiterhin auch an die offensiven Qualitäten der Eisbären und tippen auf einen 5:3-Heimsieg der Berliner.

Königstransfer Alexandre Grenier ist mit 15 Punkten (6 Tore, 9 Vorlagen) der Topscorer der Augsburger Panther. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

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