Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Köln

Die Eisbären erleben ein kleines Déjà-vu-Erlebnis und verlieren auch ihr zweites Adventsheimspiel gegen die Kölner Haie mit 3:4 nach Penaltyschießen. Noch vor drei Wochen unterlagen die Eisbären mit exakt demselben Ergebnis. Warum der Spielverlauf dennoch Unterschiede aufwies, gilt es nun in gewohnter Form zu analysieren!

Derzeit scheinen bei den Eisbären wöchentlich Langzeitverletzte zurückzukehren. So feierte am vergangenen Sonntag ohne große Vorankündigung Jean-Sébastien Dea sein Comeback, an diesem Wochenende war es Korbinian Geibel, der nach über zweimonatiger Pause wieder auf dem Eis stand. Zwar konnte auch er die in dieser Saison leider obligatorischen Unsicherheiten seiner Nebenleute nicht vollständig abstellen, dennoch zeigte er eine mittlerweile gewohnt souveräne Vorstellung – quasi so, als hätte er nie gefehlt.

Sogar am Führungstreffer von Eric Hördler war er beteiligt. Man merkt sofort die zurückgewonnene Qualität und Stabilität in der Defensive! Gleichbedeutend mit seinem Comeback musste es natürlich auch Umstellungen in der Offensive geben. Der fast schon zum Verteidiger umgeschulte Manuel Wiederer wurde wieder in die Sturmreihen integriert. Das führte zu einer Umstellung aller Offensivreihen, besonders auffällig war die Rotation von Blaine Byron in die erste Formation neben Kirk und Tiffels. Ein klares Signal von Aubin, der erneut konsequent nach Leistung aufstellte. Byron befindet sich derzeit in herausragender Form – was er auch an diesem Abend unter Beweis stellen sollte.

Bedingt durch die vielen Umstellungen war kein wirklicher Spielfluss bei den Eisbären erkennbar. Etliche Ungenauigkeiten, Abstimmungsprobleme und Abspielfehler waren die Folge – und dennoch gelang es den Eisbären, früh mit zwei Toren in Führung zu gehen. Denn sobald man es aus der eigenen Defensivzone heraus schaffte, griffen wieder die bekannten spielerischen Automatismen. Das Spiel im gegnerischen Drittel war sehr gefällig und versprühte permanente Gefahr. Zudem war von der spielerischen Struktur der Haie, die ich vor drei Wochen noch zurecht gelobt hatte, nicht mehr allzu viel zu sehen. Der Anschlusstreffer fiel eher zufällig – und war dennoch sinnbildlich. Er erinnerte schlagartig an das von mir leider nicht beschriebene Spiel am Donnerstag in Ingolstadt.

Die Eisbären sind derzeit einfach nicht in der Lage, eine Zwei-Tore-Führung zu halten. Das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die gesamte Saison – und auch durch die gestrige Partie. Denn man führte nicht nur einmal mit zwei Toren, sondern sogar zweimal. Okay, die erste Zwei-Tore-Führung wurde zumindest nicht verspielt, das stimmt. Für echte Sicherheit sorgte sie aber dennoch nicht. Besorgniserregend bleibt zudem unser Powerplay. Ich sehe das weiterhin nicht als dramatisch an, da uns zwei wichtige Spezialisten fehlen und wir auch schon mit ähnlichen Werten in der Hauptrunde Meisterschaften gefeiert haben. Dennoch macht es uns das Leben unnötig schwer. Viel zu viele „einfache“ Tore lässt man liegen, was wiederum für mehr Belastung und psychischen Druck bei Gleichzahl sorgt – und daraus resultieren oft diese unnötigen Fehler.

Allerdings hatten wir solche Schwankungen auch in anderen Hauptrunden unter Aubin. Einen Grund zur Panik sehe ich daher nicht. Selbst ein Start von Platz 6 in die Playoffs wäre kein Beinbruch – auf die Pre-Playoffs würde ich allerdings gern verzichten. Aber nun schweife ich zu sehr ab, wir sind schließlich auch erst am 30. Spieltag! 🤭😅

Nach dem dann doch überraschenden Powerplaytreffer und der erneuten Zwei-Tore-Führung kann man den Eisbären eigentlich keinen großen Vorwurf machen. Man verteidigte die Führung größtenteils souverän. Der Anschlusstreffer in Unterzahl war sehr unnötig, und der Ausgleich im Schlussabschnitt fiel aus heiterem Himmel – zuvor hatte sich eigentlich nichts Gefährliches vor Jonas Stettmer abgespielt. Man kann nun diskutieren, ob man stärker auf das vierte Tor hätte gehen müssen. Insgesamt war es aber eine gute Mischung aus offensiven Nadelstichen und defensiver Stabilität.

Am Ende des Tages sind die Haie in dieser Saison einfach eine Spitzenmannschaft – es war ihr elfter Sieg im 14. Spiel seit November. Die Eisbären müssen sich durch die Rückkehrer erst wieder dahin entwickeln. Ich bin mir sehr sicher, dass wir dieses Spiel mit vollständig eingespielten Reihen in sechs Wochen gewinnen würden.

Bis dahin heißt es: weiter Punkte sammeln und aus solchen Spielen die richtigen Lehren ziehen. Übrigens war das auch schon immer ein typisches Phänomen unter Aubin – dass wir lange gegen Topteams Probleme hatten und dann in der entscheidenden Phase Lösungen gefunden haben. In diesem Sinne bleiben wir entspannt und hoffen, dass wir den Mannheimern morgen ein wenig das Fest vermiesen können! 🤭 Bis morgen Abend!

📸: City-press GmbH

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