AllgemeinVorberichte

Geht die Erfolgsserie der Eisbären weiter?

Die aktuelle Lage bei den Eisbären

Die Gefühlslage bei den Eisbären dürfte derzeit sehr schwankend sein. Angesichts der aktuellen Erfolgsserie (zuletzt gab es vier Siege in Folge) und dem Sprung auf Platz fünf könnte trotz des erwartbaren Ausscheidens aus der CHL eitel Sonnenschein über der Uber Arena sein. Aber die nicht enden wollende Verletzungsseuche bestimmt die Situation des Rekordmeisters weiterhin deutlich. Beim hart erkämpften 3:2-Heimsieg gegen Nürnberg am vergangenen Sonntag erwischte es nun auch noch Korbinian Geibel, der sich zuletzt zu einem der besten deutschen Verteidiger entwickelt hatte. Die Nummer 40 der Eisbären verletzte sich schwer am Sprunggelenk und wird den Berlinern nun ebenfalls mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen. Da auch Mitch Reinke zuletzt angeschlagen pausieren musste, agierten Freddy Tiffels und Manuel Wiederer in der Abwehr, wo sie ihren Job bravourös meisterten.

Positiv zu erwähnen waren am letzten Wochenende neben Jake Hildebrand, der in den Spielen in Frankfurt und gegen Nürnberg der Turm in der Schlacht war, auch die Torerfolge von Liam Kirk und Ty Ronning, die ihnen sicherlich neues Selbstvertrauen geben werden. Zudem konnte auch Lean Bergmann endlich sein erstes Saisontor erzielen. Allen genannten Stürmern war die Erleichterung deutlich anzusehen. Generell ist es einfach sehr schön zu sehen, wie die Mannschaft in diesen schwierigen Wochen zusammenhält und auch immer wieder Wege findet, DEL-Spiele zu gewinnen. Vor diesem Teamspirit können auch wir nur den Hut ziehen. Stellvertretend für den Kampfgeist der Eisbären sei an dieser Stelle Andy Eder genannt, der sich bislang als hervorragender Zwei-Wege-Stürmer präsentiert und seine Mitspieler durch seine intensive und mannschaftsdienliche Spielweise immer wieder mitreißt. Auch Stephane Richer sprach seinen Spielern in diesen Tagen mehrmals seinen großen Respekt aus. Der Sportdirektor der Eisbären ist weiterhin sehr aktiv auf der Suche nach einem dringend benötigten neuen Verteidiger, konnte bisher aber leider noch keinen Vollzug melden.

Der Gegner am Freitag: Grizzlys Wolfsburg

Die Wolfsburger spielen bislang eine gute Rolle in der Liga und machen mit ihrer offensiven und schnellen Spielweise auf sich aufmerksam. Nach zehn Spielen stehen sie mit fünf Siegen und fünf Niederlagen auf Platz sechs. Mit 40 erzielten Toren sind sie nach dem derzeitigen Liga-Primus Mannheim (42 Tore) das torgefährlichste Team der DEL. Bereits acht Spieler haben mindestens acht Scorerpunkte erzielt, was die beindruckende Ausgeglichenheit der Grizzlys zeigt. Charly Fliegauf hat im Sommer gute Arbeit geleistet, holte Top-Center Tyler Gaudet (zehn Punkte) zurück in den Allerpark und hatte auch bei weiteren Top-Neuzugängen wie Matt Choupani (zehn Punkte), dem derzeit verletzten Jacob Hayhurst (vier Punkte in fünf Spielen) und dem Verteidiger und überraschenden Topscorer Ethan Prow (12 Punkte) ein gutes Händchen. Sven Ziegler und Bobby Lynch, mit viel Vorschusslorbeeren nach Wolfsburg gekommen, enttäuschten bisher etwas. Ex-Eisbär Matt White liegt mit zehn Punkten allerdings ebenfalls voll im Soll. Auf den schnellen Julian Chrobot, der bereits acht Punkte auf dem Konto hat, sollten die Eisbären auch ein Auge werfen. Zudem kehrte in diesen Tagen auch Nationalspieler Luis Schinko nach nur fünf Spielen für Red Bull München völlig überraschend nach Wolfsburg zurück. Bei so viel Firepower im Kader kann auch der langfristige Ausfall von Top-Stürmer Jimmy Lambert (elf Punkte aus sechs Spielen) kompensiert werden. Mit den Grizzlys sollte in dieser Saison wieder zu rechnen sein. Vor den Eisbären liegt also eine sehr schwierige Aufgabe. Wir tippen daher auf eine knappe 3:4-Heimniederlage der Berliner.

Verteidiger Ethan Prow ist mit 12 Punkten (0 Tore, 12 Vorlagen) der Topscorer der Grizzlys Wolfsburg. (Foto von Moritz Eden / City-Press GmbH Bildagentur)

Der Gegner am Sonntag: Iserlohn Roosters

Auch am Seilersee fand im Sommer ein größerer Umbruch statt. Top-Stürmer wie Michael Dal Colle und Shane Gersich bekamen etwas überraschend keinen neuen Vertrag. Stattdessen entschied man sich, etwas mehr auf die skandinavische Karte zu setzen. Mit Trainer Stefan Nyman, den Verteidigern Mattias Lassen und Robin Norell sowie den bisher enttäuschenden Stürmern Henrik Törnqvist (zwei Punkte) und Eirik Salsten (null Punkte) kamen einige Neuzugänge aus dem hohen Norden. Mit Julian Napravnik (sieben Punkte) und dem bisher stark aufspielenden Topscorer Daniel Fischbuch (13 Punkte) konnten allerdings auch zwei deutsche Top-Stürmer ins Sauerland gelotst werden. In der Tabelle stehen die Roosters auf Rang 13. Mit drei Siegen und sieben Niederlagen kann der Saisonstart nicht gerade als gelungen betrachtet werden. Vor allem offensiv liegt die Last des Toreschießens auf zu wenigen Schultern. Daher sind wir hier optimistisch und tippen auf einen 3:2-Auswärtssieg der Eisbären am Seilersee.

Daniel Fischbuch ist mit 13 Punkten (6 Tore, 7 Vorlagen) der Topscorer der Iserlohn Roosters. (Foto von Bruno Dietrich / City-Press GmbH Bildagentur)

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