Augsburg – Ingolstadt – Göteborg – Die Eisbären vor kniffligen Aufgaben
Die aktuelle Lage bei den Eisbären
Die Eisbären, die derzeit nur den 10. Platz in der DEL belegen, müssen in dieser frühen Phase der DEL-Saison bereits mit einigen Widrigkeiten kämpfen. Nach Kai Wissmann (Achillessehne), Marcel Noebels (Knie) und Blaine Byron (Gehirnerschütterung) ist nun auch Verteidiger Markus Niemeläinen (Hand) umgehend ins Langzeit-Lazarett zurückgekehrt. Nach nur zwei Spielen war das Comeback den finnischen Verteidigers bereits wieder beendet. Er wird den Eisbären ebenfalls einige Monate fehlen. Nach unseren Informationen hat sich Sportdirektor Stephane Richer bereits auf die Suche nach einen neuen Verteidiger begeben. Es könnte also sein, dass die Berliner bereits frühzeitig ihre zehnte Ausländerlizenz vergeben werden, nachdem vor einer Woche bereits Stürmer Patrick Khodorenko verpflichtet wurde.
Auch auf dem Eis lief es zuletzt alles andere als rund. In den Heimspielen gegen Straubing (2:3 nach Verlängerung) und gegen Schwenningen (1:2) konnten keine Siege eingefahren werden, so dass nun bereits vier Niederlagen in Folge zu Buche stehen. So wurde in diesen Tagen auch einige Stimmen laut, die gewisse Parallelen zur Seuchensaison 22/23 sehen. Eisbären-Trainer Serge Aubin hat diese Spekulationen aber sofort weit von sich gewiesen. Laut seiner Aussage werden die Siege kommen, wenn sein Team weiterhin so wie gegen die Wild Wings auftreten wird. Zu den wichtigen Spielen der Saison werden die Eisbären wie gewohnt da sein, meinte der Eisbären-Trainer auf der Pressekonferenz am Sonntag. Als Ursache für die aktuelle Pleitenserie sieht er die fehlenden Spieler (auch Yannick Veilleux wird nach seiner Sperre in den nächsten drei Spielen fehlen) und die mangelnde Chancenverwertung. Vor allem im Spiel gegen Schwenningen trafen die Eisbären trotz 46:21 Torschüssen nur einmal ins gegnerische Gehäuse. Auch wir stimmen Aubin zu und sind der Meinung, dass die Eisbären den Bock in den kommenden Spielen umstoßen werden. Der Kader mit Sturm-Neuzugang Patrick Khodorenko, der in seinen ersten Spielen im EHC-Trikot mit seiner feinen Technik und seiner Übersicht bereits zu überzeugen wusste, ist trotz der Ausfälle stark genug, um die nötigen Siege in der Liga einzufahren.

Der Gegner am Freitag: Augsburger Panther
Die Panther aus der Fuggerstadt sind durchwachsen bzw. erwartbar in die Saison gestartet. Mit sechs Punkten aus sechs Spielen liegen sie knapp hinter den Eisbären auf Platz elf. Dieses Spiel könnte für den EHC also richtungweisend für den weiteren Verlauf der Saison sein. Im sicher wieder sehr lauten Curt-Frenzel-Stadion werden die Berliner wie gewohnt auf großen Widerstand stoßen. Topscorer der Augsburger ist Stürmer Riley Damiani, der nach einer schweren Verletzung große Teile der Vorsaison verpasste und sich nun mit sieben Punkten (darunter sechs Tore) in starker Frühform präsentiert. Aber auch die für Augsburger Verhältnisse beachtlichen deutschen Neuzugänge der Panther, Alexander Blank (sechs Punkte) und Tim Wohlgemuth (fünf Punkte) sind bisher voll eingeschlagen. Am Tag der Deutschen Einheit (Spielbeginn daher bereits um 14:00 Uhr) wird es für die Eisbären ein Test auf Härte und Widerstandsfähigkeit werden. Ein Sieg in dieser etwas kritischen Phase würden uns sicher sehr gut tun, zumal die kommenden Aufgaben nicht leichter werden. Wir tippen auf einen knappen 3:2-Auswärtssieg der Eisbären.

Der Gegner am Sonntag: ERC Ingolstadt
Am Sonntag (Spielbeginn um 14 Uhr) empfangen die Eisbären der ERC Ingolstadt, der auch in dieser Saison ein gewichtiges Wort um den Titel mitreden möchte. Trainer Mark French lässt weiterhin ein ähnlich offensivstarkes und laufintensives System wie Serge Aubin spielen. Zwar mussten die Schanzer mit Fabio Wagner (München), Wojciech Stachowiak (Tampa/NHL) sowie Mat Bodie und Wayne Simpson (beide Karriereende) namhafte Abgänge verkraften. Aber mit Verteidiger Chris Jandric (Trois-Rivieres Lions/ECHL) sowie den Stürmern Riley Barber (Nizhnekamsk/KHL) und Peter Abbandonato (Mikkelin Jukurit/SM-Liiga) kamen auch einige Hochkaräter nach Bayern. Im Tor stehen nach den Abgängen der erfahrenen Goalies Michael Garteig und Christian Heljanko nun der junge Neuzugang Brett Brochu und weiterhin der Deutsch-Kanadier Devin Williams. Vor allem Barber überzeugte bisher mit sehr starken neun Punkten (sechs Tore, drei Vorlagen). Auch Offensiv-Verteidiger Alex Breton zeigte mit sieben Punkten (drei Tore, vier Vorlagen) bereits wieder sein Können. In der Tabelle stehen die Schanzer mit neun Punkten auf Platz sechs. Bei aller Lust in der Offensive zeigt sich der ERC in der Defensive bislang sehr anfällig und lässt dem Gegner überraschend viel Freiraum. So sieht die bisherige Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 18:17 auch noch nicht gerade berauschend aus. Daher erwarten wir am Sonntag ein wahres Offensiv-Spektakel und einen 5:4-Sieg der Eisbären.

Der CHL-Gegner am Dienstag: Frölunda Göteborg
Am Dienstag (Spielbeginn. 19:30 Uhr/Uber Arena) treffen die Eisbären in der Champions Hockey League auf das schwedische Top-Team von Frölunda Göteborg. Die mehrfache schwedische Meister und frühere CHL-Sieger gilt in diesem Spiel als klarer Favorit. Im CHL-Ranking stehen die Schweden auf Platz drei. Die schwedische Liga führen sie nach sechs Siegen in sieben Spielen souverän an. Die Eisbären benötigen ein kleines Wunder, um mit Siegen in den abschließenden Spielen gegen Göteborg und in Salzburg doch noch ins Achtelfinale einziehen zu können. Gegen das europäische Top-Team aus Göteborg um Topscorer Erik Thorell und Ex-NHL-Stürmer Jere Innala sind die Berliner daher nur krasser Außenseiter. Wir gehen daher von einer 2:5-Niederlage gegen die Schweden aus, was das sichere Vorrunden-Aus in der CHL bedeuten würde.
Fotos von der City-Press Berlin GmbH