Spielberichte

Spielbericht: Eisbären vs. Straubing

Eine sehr turbulente Woche, sowohl für die Eisbären selbst als auch für uns Fans, mündete gestern in einem soliden Auftritt gegen stark auf- und eingespielte Straubinger Gäste. Dass man ein derart reibungsloses Zusammenspiel von unserer neu zusammengestellten Mannschaft noch nicht erwarten durfte, sollte jedem bewusst sein. Aber eine von vielen befürchtete dritte Abreibung konnte man durch einen couragierten und phasenweise auch spielerisch ansehnlichen Auftritt verhindern – auch wenn die Straubinger über das gesamte Spiel gesehen die klar bessere Mannschaft waren! Warum es dennoch am Ende eine unglückliche Overtime-Niederlage für unsere Eisbären wurde, gilt es nun in gewohnter Form zu analysieren.

Nach den zwei herben Niederlagen am letzten Wochenende in Mannheim und Bremerhaven, wo die Eisbären ab dem zweiten Drittel in Mannheim nur noch mit drei Offensivreihen agieren konnten, musste man mit dem Schlimmsten für die kommenden Wochen rechnen. Ein längerer Ausfall von Ty Ronning, nicht nur unserem Topscorer, sondern auch Dreh- und Angelpunkt, war durchaus zu befürchten und ließ uns auch intern im Puckgeflüster-Team nicht in Ruhe. Schnell wurden Listen erstellt mit Spielern, die aktuell noch auf dem europäischen Spielermarkt verfügbar sind – und wir waren nicht schlecht erstaunt, dass der Markt dann doch gar nicht so schlecht besetzt war, wie zunächst angenommen.

Als sich dann schnell die Verpflichtung von Patrick Khodorenko herauskristallisierte, waren wir sehr angenehm überrascht: ein Spieler, der schon mit Ty Ronning zusammen die Schlittschuhe geschnürt hat, mit viel Eishockey-Skill, einem Jahr Erfahrung auf europäischem Eis in einer guten Liga und in einem perfekten jungen Alter für einen Importspieler. Besser geht es fast nicht zu einem so späten Transferzeitpunkt! Als sich dann noch durch die Artikel im Tagesspiegel und in der Morgenpost herausstellte, dass Ronning schon wieder am Mannschaftstraining teilnehmen konnte und auch das endgültige Comeback von Niemeläinen bevorstand, entwickelte sich in unserer teaminternen WhatsApp-Gruppe wieder eine aufatmende Stimmung und Vorfreude auf die schweren Aufgaben am Wochenende.

Sowohl Straubing als auch Schwenningen zählen schon seit Jahren nicht gerade zu den Lieblingsgegnern unserer Eisbären – und so entwickelte sich auch kein einfaches Spiel. Gerade offensiv fiel es der neu zusammengestellten Mannschaft oft schwer, vielversprechende Abschlussgelegenheiten herauszuspielen. Das Spiel der Straubinger wirkte insgesamt flüssiger und abgestimmter. Nachdem die ersten zehn Minuten geprägt waren von vielen Strafen auf beiden Seiten, entwickelte sich dennoch ein ausgeglichenes Spiel. Auch die Eisbären punktuell mit guten Abschlüssen und vor allem defensiv mit einer kompakten Abwehrleistung. Besonders Markus Niemeläinen zeigte ein sehr solides Comeback, gewann zumindest gefühlt jeden Zweikampf und war sehr agil auf den Kufen. Es ging also mit einem gerechten 0:0 in die erste Drittelpause.

Aus der kamen die Gäste wieder deutlich besser heraus und gingen dann bedingt durch einen billigen Konter in Führung. Adam Smith fiel leider offensiv aus, und so entwickelte sich ein lupenreiner 2-auf-1-Konter, den am Ende Tim Fleischer verwerten konnte. Auch anschließend bauten die Tigers enormen Druck auf und wollten das Momentum gänzlich auf ihre Seite ziehen. Ausgerechnet in der stärksten Phase der Gäste gelang den Eisbären in Form von Khodorenko und Ronning ein ebenfalls schöner Kontertreffer – Khodorenko dabei mit einer starken Vorarbeit.

Anschließend übernahmen die Eisbären zunehmend die Oberhand. Das Spiel fand größtenteils vor der Gegenkurve statt. Es war nicht das gewohnte spielerische Feuerwerk, das die Eisbären mit vollerem Kader gerne abbrennen, sondern eher ein Festbeißen im gegnerischen Drittel. Man ging dem Gegner unter die Haut und erarbeitete sich so ein Chancenübergewicht. Zum Ende des Drittels hatten dann aber wieder die Straubinger eine starke Drangphase, aus der die Eisbären etwas glücklich ohne weiteren Gegentreffer herausgekommen sind.

Auch im letzten Drittel blieb es ein ausgeglichenes Spiel. Man hatte den Eindruck, dass gerade die Reihe um Kirk, Ronning und Khodorenko immer besser harmonierte. Sie erspielten sich herausragende Gelegenheiten! Am Ende war es jedoch die Reihe um Pföderl, Tiffels und Vikingstad, die den Führungstreffer erzielen konnte. Dass man anschließend den Fokus mehr auf die Defensive gelegt hat, ist durchaus nachvollziehbar und eigentlich auch erfolgreich gewesen. Pföderl hätte das Empty-Net-Goal machen müssen, dann wäre der Sack zu gewesen. So verdienten sich die Gäste die Overtime, die dem gesamten Spielverlauf gerecht wird. In dieser waren die Tigers spielerisch wieder das eingespieltere Team und gewannen am Ende das Spiel durch einen Fehler von Jonas Müller an der offensiven blauen Linie.

Es war unter den Umständen eine deutliche Leistungssteigerung gegen einen stark eingespielten Gegner. Die von Drittel zu Drittel besser werdenden spielerischen Ansätze lassen morgen auf ein gutes Spiel gegen Schwenningen hoffen. Am Ende wurmt einen der späte Ausgleichstreffer natürlich sehr – aber das ist Hockey! Wir wünschen euch nun einen schönen Samstag und bis morgen!

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