DEL-Auftakt gegen Dresden
Es ist soweit, das Warten hat ein Ende: Am Dienstag um 19:30 Uhr eröffnen die Eisbären gegen Aufsteiger Dresdner Eislöwen die neue DEL-Saison.
Das CHL-Wochenende liegt nun hinter den Berlinern. Gegen das finnische Top-Team von Lukko Rauma stand man über 60 Minuten meist auf verlorenem Posten und verlor am Ende verdient mit 2:6. Ty Ronning und Andy Eder trafen für den EHC. Spielerisch, läuferisch und auch in den Zweikämpfen waren die Finnen eine Klasse besser. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Leichtigkeit Lukko der Spielaufbau vom eigenen zum gegnerischen Tor gelang. So einen Gegner sieht man im Welli nicht alle Tage. Die Eisbären konnten zwischen der 10. und 20. Minute eine Drangphase aufbauen, scheiterten aber am starken Ex-NHL-Goalie Antti Raanta (36), der auch 277 Spiele in der NHL zwischen den Pfosten stand. Jonas Stettmer erwischte dagegen keinen so guten Tag, sah bei einigen Gegentreffern nicht gut aus, zertrümmerte nach dem 1:4 sogar seinen Schläger und musste wenig später Jake Hildebrand weichen.
Gegen Grenoble zeigten die Eisbären zunächst ein anderes Gesicht. Sie kamen raus wie die Feuerwehr und erspielten sich Chancen im Minutentakt. Im Powerplay konnte man diese dann auch nutzen und ging durch Tore von Liam Kirk und Marcel Noebels mit 2:0 in Führung. Als Ty Ronning zu Beginn des zweiten Drittels erneut im Powerplay aus seiner typischen Position auf 3:0 erhöhte, rechneten die Eisbären-Fans im Welli mit einem entspannten Sonntagabend. Aber nach einer 2+2-Minuten Strafe gegen Jonas Müller kippte das Spiel schließlich. Grenoble konnte zum 3:3 ausgleichen und obwohl Blaine Byron den EHC mit dem vierten Powerplay-Tor erneut in Front bracht, stand am Ende eine unnötige 4:5-Niederlage nach Penaltyschießen zu Buche. Trotz vieler Chancen (Bergmann, Ronning) hatten die Eisbären es verpasst, den Sack frühzeitig zuzubinden. Angesichts der schweren verbleibenden CHL-Spiele im Oktober gegen Frölunda Göteborg und in Salzburg sind die Chancen auf ein Weiterkommen nun stark gesunken.
Zum Beginn der neuen DEL-Saison wartet gleich ein neues Gesicht auf die Eisbären: Die Dresdner Eislöwen investierten vor einem Jahr viel Geld in den Kader, um den Aufstieg in die DEL zu schaffen, welcher in einer äußerst dramatischen Finalserie in der Overtime von Spiel sieben in Ravensburg letztendlich auch gelang. Tomas Sykora sorgte mit seinem Tor im Powerplay für Ekstase in der sächsischen Landeshauptstadt.
Für die erste DEL-Saison der Eislöwen setzen Trainer Niklas Sundblad und Sportdirektor Matthias Roos auf viel Erfahrung. So kamen u.a. Torwart Julius Hudacek (37), die Verteidiger Justin Braun (38), Alec McCrea (30) und Emil Johansson (29) sowie die Stürmer Lance Bouma (35), CJ Suess (31), Trevor Parkes (34) und Ex-Eisbär Austin Ortega (31) nach Elbflorenz. Das Ziel ist klar: Die Eislöwen wollen sich in der DEL etablieren. Der Etat konnte dank potenter Sponsoren wie JOYNEXT oder SSS auf 8,5 Mio. Euro erhöht werden. So heißt das Saisonziel nicht nur Klassenerhalt, sondern Platz zehn, womit man sich für die Pre-Playoffs qualifizieren würde.
Trainer Niklas Sundblad hat bereits angekündigt, dass die Eislöwen in Berlin sehr defensiv auftreten werden. Das Ziel sei es, ohne Gegentor in die erste Drittelpause zu kommen. Offensiv möchten die Dresdner über Konter sowie das Powerplay zu Toren kommen. Wir dürfen gespannt sein, wie die schnellen und spielstarken Eisbären dem Defensiv-Bollwerk der Sachsen begegnen werden. Trotz der langfristigen Ausfälle von Kai Wissmann, Markus Niemeläinen und Marco Nowak sowie dem kurzfristigen Abgang von Maxim Schäfer nach Nordamerika steht Trainer Serge Aubin weiterhin ein hochkarätiger Kader zur Verfügung, von dem ein souveräner Auftaktsieg erwartet wird. Am Freitag haben die Eisbären dann spielfrei, ehe es am Sonntag um 16:30 Uhr zur Final-Neuauflage bei den prominent verstärkten Kölner Haien geht. Wir dürfen gespannt sein, wie die Eisbären nach den beiden CHL-Niederlagen in der Uber Arena auftreten werden.