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Vorbericht erste CHL-Spiele – Storhamar und KAC

Nach einer in dieser Saisonvorbereitung äußerst kurzen Testpielphase bestreiten die Eisbären diese Woche ihre ersten Pflichtspiele in der CHL-Saison. Diese schicken die Mannen von Serge Aubin auf eine kleine europäische Weltreise zunächst am Donnerstag in den hohen Norden nach Hamar in Norwegen (19:00 Uhr), ehe man dann zwei Tage später in Klagenfurt beim EC KAC in Österreich (20:20 Uhr) antreten muss. Eine terminliche Planung, die man durchaus hinterfragen kann, weil man in der Vorrunde auch noch beim österreichischen Meister aus Salzburg spielen muss. Diese beiden Spiele in Österreich hätte man gut und gerne auch an einem Wochenende stattfinden lassen können, das wäre aus vielen Aspekten praktikabler umsetzbar gewesen. So müssen die Eisbären und auch deren Fans eine Reise von gut 2000 km in Kauf nehmen!

Aber in dieser Planung stecken wir nicht drin und müssen sie nun nehmen, wie sie ist! Zudem lassen wir uns die Vorfreude auf die ersten CHL-Spiele nicht nehmen. Deswegen sind auch bereits die ersten Fanbusse auf dem Weg nach Norwegen, viele Selbstfahrer oder -flieger werden ihnen zeitnah folgen. Es wird also wie immer bei unseren Eisbärenfans Verlass auf eine gute Auswärtsstimmung sein. Diesen positiven Ruf haben wir mittlerweile gerne weg in der europäischen Championsleague des Eishockeys!

In diesem Vorbericht werden wir nun in gewohnter Form einen Blick auf unsere ersten beiden Gegner werfen und anschließend kurz auf unsere Eisbären eingehen. 

Über Storhamar Hockey

Der Verein Storhamar Hockey wurde im Jahr 1957 unter dem Namen Storhamar Ishockey gegründet. Von 1998 bis 2015 hießen sie die Storhamar Dragons und seit dem eben Storhamar Hockey. Das Stor wird übrigens als „Groß“ ins Deutsche übersetzt. Sie tragen ihre Heimspiele in der namensgebenden Stadt Hamar aus, welche gut 130 km nördlich der norwegischen Hauptstadt Oslo gelegen ist. Die Stadt beherbergt rund 33.500 Einwohner. Die Heimspiele werden in der „CC Amfi“ ausgetragen, in welcher 6091 Eishockeyfans Platz finden können.

Sie sind 9-facher norwegischer Eishockeymeister und genauso wie die Eisbären Titelträger der letzten beiden Jahre. Trainiert wird die Mannschaft seit der Saison 2022/23 von einer norwegischen Trainerlegende Petter Thoresen, der zuvor die Stavanger Oilers mehr als erfolgreich trainiert hat. In den sieben Jahren bei den Oilers gewann er 6 mal den Meistertitel! Bereits zuvor war er als Trainer bei Storhamar angestellt (1995 – 2000 und 2005 – 2007).

Im Kader der Gastgeber befinden sich einige bekannte, aber auch etliche für uns unbekannte Gesichter. Es ist für uns einfacher mit den für bekannten Gesichtern zu starten. In der Verteidigung läuft der mittlerweile 36-jährige Stefan Espeland auf. Eisbärenfans sollte dieser Name nicht unbekannt sein, auch wenn seine Zeit in Berlin nur von kurzer Dauer war. In der Saison 2020/21 wechselte Espeland nach einer herausragenden ersten Saison in der DEL aus Bremerhaven nach Berlin, konnte hier aber nicht wirklich an seine Leistungen anknüpfen. Man transferierte ihn noch während der Saison nach Salzburg, eher er dann ab der Saison 21/22 wieder in Norwegen agierte. Ab der Saison 23/24 dann bei Stormar, wo er immer noch eine tragende Rolle in der Defensive spielt (bester scorende Verteidiger letzte Saison!).

In der Offensive sind vor allem die Namen Martinsen (drei Spielzeiten bei der Düsseldorfer EG) und der in Schweden geborene Jacob Berglund aus der DEL bekannt. Berglund trumpfte vor allem in Krefeld in der Saison 18/19 richtig auf und erzielte in der Hauptrunde 32 Treffer! Danach führte ihm sein Weg drei Saisons in die KHL, nun ist der Center Kapitän der Storhamar Mannschaft. Auch die drei Importneuzugänge Collin Campbell,Olle Liss und Zach O`Brien sind für DEL und DEL2 Fans keine unbekannten Gesichter! Campbell spielte 21/22 eine Saison bei den Augsburger Panthern, Liss letztes Jahr noch bei den Eisbären Regensburg  und O`Brien ist aus der DEL2 in Landshut bekannt, wo er 20/21 auf 83 Scorerpunkte in der Hauptrunde gekommen ist. 

Ihr seht also, dass Storhamer über einen sehr spannenden Kader verfügt, der definitiv über nationale aber auch über europäisch erfahrende Klasse verfügt. Allerdings muss auch auf feststellen, dass ihre drei Toscorer (Cole Schneider, Samuel Solem und Victor Svensson) aus der letztjährigen CHL-Saison nicht mehr Teil des Kaders sind. Gerade der Abgang von Cole Schneider zum HZ Bolzano dürfte schwer wiegen.

Letzte CHL Saison verpasste man die Playoffs mit Rang 21, erspielte sich aber durchaus achtbare Ergebnisse und gewann zwei Spiele nach Extrazeit gegen HC Fribourg-Gottéron und bei Lausanne HC. Storhamar ist eine somit eine Mannschaft, die man nicht unterschätzen sollte!

Zudem sind sie Rekordhalter im internationalen Eishockey! Sie waren Teil des längsten Eishockeyspiels der Geschichte. Am 12. März 2017 fiel im Spiel Storhamar gegen Sparta Warriors erst nach etwas mehr als 217 Minuten eine Entscheidung, das entspricht einer Nettospielzeit von mehr als dreieinhalb Stunden! In Anbetracht der Reisestrapazen sollten wir nicht scharf sein auf die Einstellung dieses Rekordes! 😅

 

Über den EC KAC

Die Klagenfurter dürften den meisten eher ein Begriff sein. Spätestens mit dem Wechsel von Nick Petersen zur Saison 18/19 brannte sich dieser Name in die Köpfe der Eisbären Fans ein. Eben dieser Nick Petersen wird noch ein entscheidender Faktor in der gleich folgenden Kaderanalyse spielen!

Aber zunächst wieder ein kleiner Abstecher in die Historie des Klagenfurter Eishockey Standorts! Der EC KAC bedeutet vollausgesprochen: Eishockey-Club des Klagenfurter Athletiksport-Clubs. Sie tragen ihre Heimspiele in Klagenfurt der Landeshauptstadt von Kärnten aus. Die Stadt beheimatet 105.256 Einwohner. Die Heidi Horten-Arena bietet Platz für 4409 Eishockey Fans. Der EC KAC ist Gründungsmitglied der österreichischen Eishockeyliga 1965/66 und feierte seitdem 32 mal den Titel in der höchsten österreichischen Spielklasse. Wobei man mit Blick auf die letzten 10 Jahre schon feststellen kann, dass die Dominanz nicht mehr allzu enorm ist. Zwar erreichte man 5 Mal das Finale, konnte aber nur zweimal den Titel holen. Auch letztes Jahr musste man sich mit Platz zwei, hinter dem Dauerrivalen aus Salzburg zu frieden geben! 

Für uns besonders interessant ist die Finalniederlage aus dem der Saison 16/17 gegen die Vienna Capitals. Coach der Capitals war kein geringerer als Serge Aubin. All dies ist nun aber Teil der Vergangenheit, wie sieht der aktuelle Kader der Klagenfurter aus?

Die offensiven Stützen der letzten Saison bzw. mit Petersen auch der letzten Jahre konnten gehalten werden. Das sind neben Petersen, der Däne Mathias From (20/21 in Düsseldorf), der Kanadier Matt Fraser (18-20 in Augsburg) und der Slovene Jan Mursak. Auch das Klagenfurter-Urgestein Thomas Hundertpfund ist weiter Teil der Mannschaft und führt diese als Kapitän an!

In der Defensive sind vor allem die Namen Jesper Jensen Aabo und Jorden Murray bekannt. Aabo ist eine dänische Verteidiger-Legende und gefühlt schon seit Jahren auf konstant guten internationalen Niveau spielend. Er hat zudem auch ein Jahr in Krefeld verbracht. Jordan Murray spielte zwei herausragende Spielzeiten für die Grizzlys Wolfsburg, an die er in Mannheim leider nicht anknüpfen konnte. In Schwenningen fand er letztes Jahr ansatzweise zur alten Stärke zurück. Es ist sein erstes Jahr in Österreich! 

Eine weitere interessante Personalie stellt Mario Kempe dar, der Schwede wurde letzte Saison auch bei unseren Eisbären gerüchtet, wechselte aber in die finnische Liiga nach Tappara. Nun steht er für diese Saison in Klagenfurt unter Vertrag. Im Tor spielt der Ex-Eisbär Sebastian Dahm.

Noch ein kurzer Blick auf die letzte CHL Saison. Dort beendete man die Hauptrunde nur einen Platz vor der Mannschaft aus Hamar und verpasste somit auch die Playoffs! Einzig den französischen Teilnehmer Rouen konnte man nach regulärer Spielzeit bezwingen, ein weiterer Sieg nach Overtime bei Genf-Servette HC war dann auch der letzte Erfolg in der CHL Saison 24/25. Damit wird man beim ambitionierten Traditionsclub nicht zufrieden sein. Allerdings muss man auch eingestehen, dass die Leistungsträger der letzten Jahre auch nicht jünger werden. Was für die „Rotjacken“ spricht, ist die Konstanz im Kader!

Über die Eisbären 

Die Eisbären haben ihre ruhige Testspielvorbereitung sehr erfolgreich gestaltet. Bei beiden Spielen in Tschechien waren sowohl körperlich als auch spielerisch gute Ansätze zu erkennen, zudem gegen Gegner die durchaus ansprechendes aber kein hochkarätiges Eishockeyniveau besitzen. Mehr dazu gibt es im Nachbericht von Felix zu lesen (Link)!

Wenn man bei den Klagenfurtern von Konstanz als positiven Aspekt spricht, stehen die Eisbären in dem nichts nach. Man verbrachte einen sehr ruhigen Transfersommer. Mit Eder und Vikingstad hat man sich in der Tiefe und scheinbar auch in der Qualität nochmals verstärkt. Mit Smith und Reinke konnten die Stützen der Verteidigung gehalten werden. Über andere herausragende Vertragsverlängerungen wollen wir hier gar nicht mehr sprechen. Einzig das Verletzungspech in der Verteidigung könnte durchaus noch die Aktivitäten auf den Transfermarkt ins Rollen bringen, aber auch hier handelt man nicht überstürzt, weil man auf die Tiefe und die Jugend im Kader vertraut. Und das ist auch richtig so!

Mit derzeit 4 freien Importstellen in die Saison zu gehen und dennoch einen mehr als schlagkräftigen Kader aufzustellen, ist mehr als nur ein Luxusproblem und bietet noch so viel Spielraum auch im Oktober, wo dann nochmal neue Spieler nach den Trainingscamps aus Nordamerika auf dem Markt kommen.

Zurück zur CHL! Ich schrieb am Anfang von Vorfreude auf die CHL Saison, das ist ein neues Gefühl, welches aus den letztjährigen Auftritten herrührt! Die Jahre davor war die Vorfreude auf diesen Wettbewerb eher mäßig ausgeprägt! Man spürt aber in vielen Aussagen aus Mannschaftskreisen, dass man sehr unzufrieden war mit der Art und Weise des Ausscheidens gegen Zürich. Man spürt einen gewissen Ehrgeiz, diese Saison den nächsten Schritt zu gehen. Und ganz ehrlich, dieser Mannschaft ist es durchaus zuzutrauen!

Es werden keine einfachen ersten Spiele werden für unsere Eisbären! Wie die kurze Analyse der beiden Mannschaften gezeigt hat, besitzen beide Team über viel Erfahrung und Klasse im Team und an der Bande. Dennoch sind es auch die Gegner, die man schlagen muss, um die Playoffs zu erreichen. 

Wir wünschen euch nun viel Spaß beim Verfolgen der Partie und allen Auswärtsreisenden eine sichere An- und Abreise! Die Spiele könnt ihr über Sporteurope TV verfolgen (Link). Ihr könnt auch ein Eisbärenabo abschließen!

📸: City-Press GmbH

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